09.08.2019

Neu: Pflegeimmobilien-Bauprojekte im Juli 2019

(mehr)


Der marktdialog Ticker:

Anmelden
Abmelden

Kostenlose Kurznachrichten über den Pflegemarkt.

T!ckermeldungen zum Thema: Vor Ort

 



Forchhheim jetzt mit Quartiersmanagerin für Senioren

(08.10.2019) Eine Kooperation zwischen Stadt, der stiftischen Seniorenwohnanlage und dem BRK hat es ermöglicht: Forchheims neue Quartiersmanagerin Jenny Salagean hat ihren Dienstsitz im Katharinenspital bezogen.

Die gelernte Krankenpflegerin mit Weiterqualifikation zur gerontopsychiatrischen Fachkraft soll Senioren in den Bereichen Pflege und Wohnen beraten sowie den Stadtteiltreff führen. Ihre Aktivitäten sollen demnächst auf einer neuen Homepage ersichtlich sein.


Seniorenheime auf Jahre ausgebucht

(03.10.2019) Bis zu 2 Jahren Wartezeit müssen Senioren auf einen Pflegeplatz warten, wie eine Recherche der Lokelpresse im Schwarzwald ergab. Insbesondere die in Baden-Württemberg geltenden neuen Betriebsvorgaben mit einer 100%igen Eizelzimmer quote haben zur Schließung von meist kleineren privaten Pflegeeinrichtungen geführt, bei denen eine entsprechende bauliche Anpassung bautechnisch oder finanziell nicht möglich war. Nachfragen nach Heimplätzen kämen inzwischen aus einem Umkreis von 60 km, so Doreen Rachpfahl vom Pflegeheim St.Franziskus in Lenzkirch.


Haft- und Geldstrafe für Ex-Heimleiter

(26.09.2019) Der frühere Heimleiter des Christophorus-Hauses in Brake (Kreis Wesermarsch, NI) erhielt jetzt vom Amtsgericht Oldenburg wegen "gewerbsmäßiger Untreue" eine Gefängnisstrafe von 20 Monaten auf Bewährung, eine Geldstrafe und wurde zur Rückzahlung von über € 200.000.- an das Diakonische Werk Oldenburg verurteilt. Er hatte in 41 Fällen Geld vom Konto des Pflegeheims für eigene Zwecke abgehoben. Seit 2017 ist er nicht mehr für die Diakonie tätig, "aus persönlichen Gründen" habe er das Haus verlassen, so die Diakonie in ihrer damaligen Pressemitteilung.

Mit der neuen Heimleiterin Daniela Jung konnte die Einrichtung wieder in ruhigere Fahrwasser gelenkt werden, das Haus mit knapp 90 Dauerpflegeplätzen ist fast kontinuierlich voll belegt. ID 11365

 


Bad Tölz-Wolfratshausen: Förderprogramm läuft aus

(24.09.2019) Ende 2020 soll die Investitionskostenförderung des Landkreises auslaufen. Die Fachstelle Sozialplanung zieht im Bereich Tages- und ambulante Pflege ein positives Fazit, in Sachen vollstationäre Pflege habe es jedoch nichts bewirkt. Bis 2020 wird wird mit einem Fehlbedarf von 200 Pflegeplätzen gercehnet, bis 2028 sollen es sogar 400 sein.

Die marktd!alog-Datenbank weist für den gesamten Landkreis rund 1100 Dauerpflegeplätze in 15 Einrichtungen aus, die zu 90% belegt sind. Es sind Baumaßnahmen erfasst, die bei Realisierung mittelfristig knapp 150 Pflegeplätze zusätzlich erbrächten.


Schwaben wird zur "CARE REGIO"-Leitregion

(20.09.2019) Mit € 500.000 fördert die bayerische Landesregierung das Projekt CARE-REGIO, einen Studien-Projekt von 5 Partnern aus Universitätsklinikum und Universitäten zur Förderung der digitalen Pflege. Angelegt ist es auf eine Laufzeit von 5 Jahren, in denen ", bestehende Versorgungsstrukturen analysiert ", Ideen und Technologie entwickelt und "neue Möglichkeiten zur Unterstützung ... basierend auf technisch-digitalen Systemen" eröffnet werden sollen, so Melanie Huml, Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin.

Recklinghäuser Diakonie schließt Sozialstation

(19.09.2019) Der Rückzug freigemeinnütziger Träger aus der ambulanten Pflege geht weiter. Wie die Diakonie Recklinghausen jetzt mitteilt, wird ihre Sozialstation in Haltern (Kreis Recklinghausen, NW) geschlossen. Wie Geschäftsführer Dr. Kehlbreier unumwunden einräumt, habe man es versäumt, das eigene Pflegeangebot zu entwickeln und zu kommunizieren. Zwar laufen seit geraumer Zeit Veränderungsprozesse - so zumindest eine Mitteilung auf der Diakonie-Website - doch konzentrieren diese sich auf interne Abläufe.

Mit etwa 50 versorgten Pflegebedürftigen ist die Station in Haltern die kleinste Sozialstation der Diakonie, die an weiteren Standorten in der Region zuletzt knapp 600 Patienten ambulant versorgte. Vollstationär verfügt die Dakonie über gut 300 Pflegebetten. ID -67873571Bet

 


Solingen will verbindliche Bedarfsplanung

(13.09.2019) Der Sozialausschuss der kreisfreien Stadt Solingen (NW) beschließt die Einführung einer verbindlichen Bedarfsplanung für die Seniorenpflege. Auf Grundlage der Daten des statistischen Landesamtes und unter Einbeziehung  der Heimträger soll der Bedarf bis 2022 festgeschrieben werden. Der Stadtrat muß dem Ausschuß-Beschluß noch zustimmen.

Die zuständigen kommunalen Gliederungen in NRW haben auf Grundlage des Landes-Alten und Pflegegesetzes die Möglichkeit, die Pflegeinfrastruktur, sprich Bauprojekte, zu steuern. Zwar können Behörden private Investitionen nicht verhindern, sie können aber die Übernahme von Pflegeheimkosten für weniger solvente Pflegbedürftige verweigern, wenn ein Bauprojekt ohne Bedarfsbestätigung gebaut wird. Investoren können damit nicht mehr auf eine Refinanzierung vertrauen, der Anteil von Pflegebedürftigen mit Anspruch auf staatliche Transferleistungen kann - regional stark schwankend - durchaus die Hälfte der Heimbewohner ausmachen. Solingens Sozialdezernent Jan Welzel: "Wer sich nicht an den Plan hält, bekommt kein Geld".

Etliche Kommunen in NRW arbeiten bereits mehrere Jahre mit einer entsprechenden Planung. In der Praxis erweisen sie sich häufig als wenig geeignet, die Lebenswirklichkeit abzubilden. Eine jährliche Aktualisierung etwa, die auch in Solingen vorgesehen ist, findet in der Praxis oft nicht statt.


Greven: Pflegekräfte demonstrieren gegen Arbeitsverdichtung

(12.09.2019) Etwa 50 Mitarbeiter des St.Gertrudenstifts in Greven (Kreis Steinfurt, NW) sind vergangenen Dienstag auf die Straße gegangen, sie protestieren gegen "extreme Arbeitsverdichtung", verbunden mit "schikanösen Einzelgesprächen, Mobbing und hoher Fluktuation". Die Protestierenden sahen sich zu diesem Schritt veranlasst, weil ihre bisherigen Eingaben an die Geschäftsführung, katholische Kirchengemeinde als Träger, Bistum und Heimaufsicht ohne Resonanz blieb.

Betriebsträger ist die St. Augustinus Altenzentrum GmbH, die die Grevener Einrichtung vor 3 Jahren im Rahmen eines Managementvertrages übernommen hatte. Sie betreibt insgesamt 3 Dauerpflegeeinrichtungen im Kreisgebiet. ID 6634


Kreis Gütersloh will verbindliche Pflegebedarfsplanung

(21.08.2019) Aufgrund mehrerer Neubauvorhaben im Kreisgebiet will die Kreisverwaltung eine verbindliche Pflegebedarfsplanung einführen. In den Kreisen Herford und Paderborn habe man damit "gute Erfahrungen" gemacht.

Zu den bestehenden "2.625 Pflegeplätzen" kämen durch die Neubauvorhaben etwa 240 Plätze hinzu. Dafür sieht die Kreisverwaltung keinen Bedarf. Mit der verbindlichen Bedarfsplanung würde ein wirksames Steuerungsinstrument geschaffen, da die Heimkosten für Pflegebedürftiger, die auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind, nicht mehr übernommen werden würden.

Die Investoren, allen voran die Lindhorst-Gruppe mit einem Investitionsvolumen von rund € 15 mio. im Kreisgebiet, sehen hingegen Bedarf, den sie mit eigenen Analysen ermittelt haben.


Thüringen benötigt bis 2035 rund 28.000 zusätzliche Pflegekräfte

(20.08.2019) Den demographischen Wandel und die hohe Zahl von Pflegefachkräfte, die demnächst in Rente gehen, hat eine Studie des Haller Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB-Regional) im Blick. Danach seien rund 17.700 Stellen  nötigt, um den Eintritt ins Rentenalter auszugleichen, weitere 10.500 um der demographischen Entwicklung gerecht zu werden. Derzeit seien rechnerisch 37.000 Vollzeitstellen besetzt.

Die Studie arbeitet mit mehreren Szenarien, selbst im günstigsten Fall würden rund 21.000 zusätzliche  Fachkräfte benötigt. Wo die herkommen sollen, ist völlig unklar. Man wisse nicht, "...wie der Bedarf...gedeckt werden soll", so Kay Senius, Chef der Landesarbeitsagentur.

 


Kanderner Bürger demonstrierten vor dem Landratsamt

(15.08.2019) Rund 250 Demonstranten aus Kandern (Kreis Lörrach, BW) bekundeten gestern teils lautstark ihre Unterstützung für das Seniorenpflegeheim im Wohnpark in Kandern. Der kann die ab September geltende neue Bauverordnung nicht umsetzen (wir berichteten) und darf nur noch Kurzzeitpflegeplätze anbieten.

Landrätin Dammann, die sich den Demonstranten stellte, unterstrich ihre Gesprächsbereitschaft, machte aber auch fehlenden Spielraum deutlich: "Was Sie verlangen, ist ein Rechtsbruch". ID 10914


Pflegestärkungsgesetz verpufft bislang

(12.08.2019) Dreizehntausend neue Stellen für Pflegefachkräfte sollte es bundesweit bringen, die bisherigen Resultate sind ernüchternd. In Bayern etwa wartet die AWO-München seit Mai auf beantragte 2 Stellen, Münchenstift gar auf 18 Stellen, beantragt zum 1.Januar.

Rund 200 Anträge sollen der AOK-Bayern für 3 (von sieben) Regierungsbezirken vorliegen, woraus 36 Vollzeitstellen genehmigt werden könnten. Könnten, geschehen ist es nicht. "Aberwitzige bürokratische Hürden" sind laut Münchenstift-Geschäftsführer Benker ein Grund, ein anderer die geforderten Voraussetzungen: die 50%ige Fachkraftquote muß eingehalten sein und ein Arbeitsvertrag vorliegen, also Löhne finanziert werden.  "Wir können das nur machen" so Benker weiter, "weil wir ein großer Träger sind".


Stadt Cham grundsätzlich gegen Privatisierung

(30.07.2019)  Ein Plus von über 70.000 € konnte der Stadtkämmerer anläßlich der aktuellen Bilanz für das Seniorenheim St.Michael in Cham (Kreis Cham, BY) verkünden, Resultat einer voill ausgelasteten Pflegeeinrichtung. Die wichtigste Botschaft des Tages aber war das Bekenntnis der Kommune zu seinem Pflegeheim und der sie tragenden Hospitalstiftung. Das gelte auch für den Fall, daß der angestrebte Ersatzbau des bald 50 Jahre alten Hauses zusätzliches Geld koste. Mit diesem einstimmigen Bekenntnis hofft Bürgermeisterin Bucher, Vertrauen bei den Bürgern, Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen sowie Mitarbeitern zu schaffen.

Die Kommune beabsichtigt ferner, sich finanziell an einer Werbeaktion zur Gewinnung von Pflegefachkräften zu beteiligen. 1,5 zusätzliche  Planstellen im Haus durch das neue Stärkungsgesetz seien nicht ausreichend. ID  1530


Berliner Heimaufsicht: weniger Beanstandungen trotz mehr Kontrollen

(24.07.2019) Die Berliner Heimaufsicht (LAGESO) führte 2018 insgesamt 167 Heimbegehungen durch und hatte 37 Beanstandungen zur Folge. Im Jahr zuvor wurden  86 unangemeldeten Kontrollen durchgeführt, die 66 Mängel zutage brachten.

Keine der Beanstandungen des letzten Jahres, im Wesentlichen Dokumentationsmängel, führte zu Bußgeldern oder gar Belegungsstopps.


Haus am Schäfflerbach: Heimleitung ausgewechselt

(23.07.2019) Betreiber Korian reagierte rasch auf die geäußerte Kritik an der Augsburger Einrichtung, räumt Fehler ein. Mit Sandy Burgmeier wurde eine neue Heimleitung berufen.

Die 30jährige Münchnerin lebt seit über 10 Jahren in Augsburg, zuvor leitete sie das ebenfalls zu Korian gehörende Zentrum für Betreuung und Pflege in Augsburg. ID 644


Schonungen: Gemeinsame Tagespflege von AWO und Caritas eingeweiht

(21.07.2019) Schonungens Mitte (Kreis Schweinfurt, BY) ist um einen optischen Schandfleck ärmer und ein Angebot reicher. Mit der Einweihung der gemeinsamen Tagespflege von Caritas (Sozialstation Liborius Wagner) und dem Bezirksverband der AWO-Unterfranken im gleichen Gebäude kooperieren beide Wohlfahrtsverbände zugunsten der älteren Menschen in der Stadt. "Uns verbinden diesselben Werte", so Vertreter der Sozialstation und der AWO, es gehe "nicht um uns, sondern die Senioren". Ebenfalls im Gebäude untergebracht ist die ambulante Pflege der Caritas, deren rote Fahrzeugflotte optisch jedenfalls gut zum Logo mit dem roten AWO-Herzen paßt.

Baulich realisiert wurde das Projekt vom Bauunternehmen Glöckle, das auch für die Verwirklichung des noch im Bau befindlichen Seniorenheims mit Senioren-Wohnanlage verantwortlich zeichnet. ID 7634


€ 114,98 im Monat Taschengeld für Heimbewohner

(13.07.2019) Rund € 115 im Monat stehen Bewohnern von Pflegeheimen in NRW zu, wenn sie auf Sozialhilfe angewiesen sind. 2017 betraf das lt. Statistischem Bundesamt gut 60.000 Heimbewohnern in NRW. "Viel zu wenig" kritisieren das der Paritätische Wohnfahrtsverband oder der Pflegeschutzbung BIVA. Der Anteil sei zuletzt "stark angestiegen". Nach marktd!alog-Daten aus den Landkreisen auch anderer Bundesländer nähert sich die Zahl entsprechender Empfänger vielerorts der 50%-Marke.

Ende Juli will das Statistische Bundesamt hierzu neue Zahlen veröffentlichen.


NRW-Verfassungsgericht weist Klagen ab

(09.07.2019) Erwartungsgemäß hat das Landes-Verfassungsgericht Klagen von Gemeinden -hier Bonn, Velbert und der Gemeinde Much - abgewiesen, die sich aufgrund des Zensus 2011 bei den Schlüsselzuweisungen benachteiligt sahen. Im Wesentlichen stützt es sich dabei auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2018, das den Zensus 2011 für verfassungsgemäß erklärt hatte.Die NRW-Richter bezweifeln nicht, daß die ermittelten Einwohnerzahlen in Einzelfällen fehlerhaft sein können, jedoch böte die maßgebliche "statistische(n) Wissenschaft kein praktisch durchführbares Verfahren", das die Gewähr hierfür biete.

In der mündlichen Urteilsverkündung forderte die Gerichtspräsidentin Brandts die Kläger vorliegender weiterer Klagen der Folgejahre auf darüber nachzudenken, ob diese Verfahren nicht besser fallengelassen werden sollten.

Skurrile Fachkraftwerbung

(25.06.2019) Der Fachkraftmangel treibt zuweilen seltsame Blüten. Das Caritas-Altenheim in Vilsbiburg (Kreis Landshut, BY) sucht per Announce eine "8armige Pflegekraft" mit "null Bock". Geboten werden "gestresste Kollegen" und "Arbeitszeiten von Sonntag bis Montag".

Die Anzeige sei "aus lauter Verzweiflung" entstanden, so Pflegedienstleiterin Silvia Kinner, weil "wir momentan keine Pflegefachkräfte finden".


Berlin: Hundedusche statt Pflegeheim

(20.06.2019) Einst stand hier das Seniorenheim Haus Witzleben. Es mußte weichen für ein 6stöckiges Wohnhaus, die exklusive Lage direkt am Charlottenburger Lietzensee machte die Immobilie für Investoren so begehrt. Genau eine Wohnung ist noch zu haben, Kaufpreis schlappe 6 mio. Raumhohe Fenster, 400 qm Wohnfläche bekommt man dafür, samt eigenem Raum zum Duschen verschmutzter Vierbeiner.


NRW ermöglicht Kurzzeitpflege im Krankenhaus

(11.06.2019) Dem gravierenden Magel an Kurzzeitpflegeplätzten in Nordrhein-Westfalen soll mit einer neuen Regelung des Gesuundheitsministeriums mit den Pflegekassen entgegengewirkt werden. Demnach werden Krankenhäuser Kurzzeitpflege anbieten und mit den Pflegekassen abrechnen können. Bisher fand die Kurzzeitpflege nur in Pflegeheimen statt. IN NRW "gehen wir jetzt einen neuen Weg", so Minister Laumann.

Interessierte Kliniken können sich beim Ministerium melden, das den Abschluß der erforderlichen Versorgungsverträge begleiten will.

Niedersachsen: Gemeinsamer Entschließungsantrag von Grünen und FDP

(17.04.2019) Die drohenden Versorgungsengpäße in der ambulanten Pflege (siehe Meldung vom 13.März) veranlassten die Landtagsfraktionen von FDP und Grünen zu einem gemeinsamen Entschließungsantrag, in dem Sozialministerin Reimann aufgefordert wurde, die Versorgungsgefährdung in der ambulanten Pflege festzustellen und "ihre rechtliche(n) Möglichkeiten gegenüber den Kostenträgern (zu) nutzen." Es müsse verhindert werden, daß aus dem "Pflegenotstand eine Pflegekatastrophe" werde. Die Opposition wirft der Ministerin vor, sich hinter "Zuständigkeiten zu verstecken". Sie solle endlich ihre rechtliche Möglichkeiten nutzen und eine "volle Refinanzierung der Gehälter" in der ambulanten Pflege zu verlangen.


Klatsche für NRW: Wiederbelegungssperre rechtswidrig

(04.04.2019) Mit Beschluß vom 1.April hat das Oberverwaltungsgericht Münster die gegen 2 Pflegeeinrichtungen verhängte Wiederbelegungssperre zur Durchsetzung der Einzelzimmerquote für rechtswidrig erachtet (Az.: 12B43/19, 12B1435/18). Die von der Stadt Köln und dem Kreis Gütersloh verhängte Wiederaufnahmesperre gegen 2 Heimbetreiber wurde aufgehoben. Die Kläger haben sich damit erfolgreich gegen vorinstzanzliche Urteile durchgesetzt.

Ausschlaggebend für das Gericht waren die Umbaufristen. Die Kläger - die bereits konkrete Schritte zur Umsetzung der geforderten Einzelzimmerquote eingeleitet hatten -  hätten erst im Oktober 2014 "zwingend" erkennen können, daß die Einzelzimmerquote ab 2018 gefordert sei. Die ordnungsrechtliche Umsetzungsfrist von knapp 4 Jahren sei "angesichts des ... Aufwands...unverhältnismäßig kurz bemessen". Die Entscheidung des Gerichts ist nicht mehr anfechtbar.


Niedersachsen: Investitionszulage nur bei tarifgerechter Bezahlung

(28.03.2019) Das Land Niedersachsen plant eine Änderung der Pflegegesetze noch in diesem Jahr. Darüber informierte Sozialministerin Reimann heute den Landtag. Demnach ist geplant, Pflegeanbietern die Investitionszulage nur noch bei tarifgerechter Entlohnung ihrer Mitarbeiter zu erstatten.

Auslöser ist ein Konflikt zwischen Pflegeanbietern, die ihr Personal nach Tarifvertrag bezahlen und den Pflegekassen. Diese verweigern eine angemessene Refinanzierung der tarifvertragsgerecht Zahlenden unter Verweis auf die niedrigeren Kosten von Anbietern, die nicht tarifgerecht entlohnen. AWO und Diakonie drohten deshalb vor kurzem mit Einstellung ihrer ambulanten Pflegeangebote (siehe untenstehenden Bericht vom 17.März). Jüngst kündigt der ASB-Hannover an (der nach Tarifvertrag entlohnt) zum 30.April sein Intensivpflegeangebot einzustellen, es sein ein Verlustgeschäft.

Der Konflikt scheint länderübergreifend. Aus dem gleichen Grund will die Caritas-Düsseldorf ab Mai die Fahrzeuge ihres ambulanten Pflegedienstes abschaffen. Ihre Pflegemitarbeiter sollen nur noch zu Fuß und per Fahrrad zu Pflegebedürftigen im 1,5 km Umkreis ihrer Pflegestationen gelangen. Rund die Hälfte der bisher von ihr versorgten Pflegebedürftigen muß sich deshalb einen anderen Pflegedienstleister suchen.


Niedersachsen: AWO und Diakonie drohen mit Rückzug aus der ambulanten Pflege

(17.03.2019). Die niedersächsische Arbeiterwohlfahrt und der Dienstgeberverband der Diakonie Niedersachsen (DDN) wollen ihren Mitgliedern den Rückzug aus der ambulanten Pflege empfehlen, wenn die Krankenkassen nicht endlich kostendeckende Entgelte zahlten. "Die Kassen versuchen...uns als tarifgebundene Anbieter mit denen zu vergleichen, die nicht tarifgebunden sind und uns damit...zu drücken", so Rüdiger Becker, Vorstandsvorsitzender des DDN.

Die beiden Verbände beziehen sich auf eine Untersuchung, die sie vor einem Jahr vorgenommen hatten. Von 87 repräsentativen Pflegediensten schrieben demnach 63 Dienste rote Zahlen, fast drei Viertel (72%) hätten negative Betriebsergebnisse.

Der Verband der Ersatzkassen (vdek) äußerte sich in einer Stellungnahme kritisch zu den Vorwürfen. Die Pflegeanbieter "gäben viel Geld für Rechtsanwälte und externe Berater aus", die dann völlig überzogene Forderungen entwickelten. Es sei "nicht redlich, für eigene finanzielle Interessen mit den Ängsten der Menschen zu spielen".

Hintergrund der Auseinandersetzung sind die seit einem Jahr festgefahrenen Verhandlungen zwischen Kassen und Trägerverbänden. Im April stehen entscheidende Schiedsgerichtstermine an.

Heimschließungen im Kreis Ravensburg bringen Politik in Erklärungszwang

(29.01.2018). Nach Ankündigung der inzwischen dritten Heimschließung im Kreis Ravensburg (siehe Rubrik "Heimschließungen) wächst das Unverständnis in der Bevölkerung und bringt gerät die Politik in Erklärungszwang. So bemüht sich die Landtagsabgeordnete des Kreises, Petra Krebs, um Verständnis für die bereits 2009 verabschiedete Landesheimbauverordnung. 10 Jahre hätten die Heimbetreiber Zeit für die Umsetzung entsprechender Baumaßnahmen gehabt. Zudem würden Ausnahmeregelungen in der Verlängerung der Umbaufristen großzügig gehandhabt.

Krebs bezeichnet jede Heimschließung als "zutiefst bedauerlich" und warb um Verständnis für eine moderne humane stationäre Versorgung der Menschen.


Verhärtete Fronten zwischen Rhein-Kreis Neuss und der Stadt Neuss

26.01.2019. In dem schwelenden Streit zwischen der Stadt Neuss und dem Rhein-Kreis bleiben die Fronten verhärtet. Der Kreis mit Landrat Petrauschke an der Spitze beharrt auf seiner Zuständigkeit in der Pflegeplanung und lehnt die von der Stadt Neuss für nötig erachteten weitergehenden Plänen ab. Er beruft sich dabei auf den geltenden Kreispflegeplan. Allerdings lagen zum Zeitpunkt dessen Beschlußfassung keine trennscharfen Angaben zu den einzelnen Siedlungsräumen im Kreisgebiet vor. Damit entstand eine kreisweite Gesamtplanung, die die regionale Besonderheiten innerhalb des Kreisgebietes ausblendete.

Im vollstationären Bereich sieht die Stadt Neuss Bedarf für 5 Dauerpflegeeinrichtungen mit etwa 400 Pflegeplätzen, der Kreispflegeplan sieht 3 Dauerpflegeplätze mit etwa 200 Plätzen vor.

2018 ermittelte marktd!alog für die 1223 Dauerpflegeplätze im Kreisgebiet eine Auslastung von knapp 95%. Aktuell sind Moderniserungsmaßnahmen für Neuss erfasst, die das Dauerpflegeangebot in den kommenden Jahren um etwa 30 Plätze verringern.

Neu eröffnete Seniorenresidenz stoppt Aufnahme

17.01.2019. Die vergangenes Jahr neu eröffnete Seniorenresidenz Menden muß die Aufnahme weiterer Pflegebedürftiger aussetzen. Ursache: der Fachkraftmangel. Bisher wurden 43 von 80 vorhandenen Pflegeeinzelzimmern belegt. Weil die Anzahl von Pflegebedürftigen an die Anzahl von Fachkräften gesetzlich gekoppelt ist, stoppt der Betreiber Lührmann und Partner die Aufnahme weiterer Pflegebedürftigen von sich aus, obwohl Nachfrage besteht, so Geschäftsführer Rehermann. ID 8701.


Treuchtlingen: Kommunale Heimträgerschaft endet nach 30 Jahren

04.01.2019. Mit dem Jahreswechsel haben die verbliebenen 63 Heimbewohner des kommunalen Gesundheitszentrums Treuchtlingen (Kreis Weißenburg-Gunzenhausen, BY) die Kündigung ihres bestehenden Heimplatzes zum Quartalsende im März 2019 erhalten. 63 von potentiell 85 Heimbewohnern, die das bestehende Pflegeheim eigentlich vorhält. Doch in den letzten Jahren wurden im Vorgriff auf die neue Pflegeeinrichtung keine neuen Bewohner mehr aufgenommen. Denn das neue Seniorenzentrum Treuchtlingen hat nur 60 Dauerpflegeplätze, die meisten in Einzelzimmern, dazu Tagespflege und Seniorenwohnungen. Errichtet wurde das Seniorenzentrum von der SH-Projektentwicklung, die auch den Vertrieb der Wohneinheiten steuerte. Alle konnten verkauft werden. Neuer Betreiber wird das Bayerische Rote Kreuz.

Der kommunale Heimbetrieb in Treuchtlingen endet nach rund 30 Jahren mit einem vielfältigeren, komfortableren und teurerem Pflegeangebot. ID 6537, 8839.

 


Drastische Preissteigerungen in Oldisleben bringen AWO-Thüringen in Bedrängnis

12.12.2018. Die angekündigten Preissteigerungen im AWO-Pflegeheim Haus Martha in Oldisleben (Kyffhäuser Kreis, TH) führen zu massiver Kritik am Betreiber, der AWO Alten-, Jugend- und Sozialhilfe gGmbH. Bis zu 40% sollen die Preiserhöhungen betragen, was für viele Heimbewohner den Gang zum Sozialamt bedeute. Angehörige sehen Rechtsvorschriften mißachtet, weder seien Fristen eingehalten noch die Erhöhungen im Detail begründet worden. Die engagierte Heimleiterin wurde vom Betreiber suspendiert, weil sie Aushänge der Protestierenden im Heim erlaubt hatte. Die Kommune stellt sich auf die Seite der Betroffenen.

Betreiber AWO begründet die Preiserhöhungen mit der modernen Einrichtung und gestiegenen Kosten insbesondere fürs Pflegepersonal, zumal aufgrund eines höheren Personalschlüssels. Der vorherige Betreiber, die 2017 in Insolvenz gegangene Hamburger BTW Immobiliengesellschaft, habe Tariferhöhungen nur unzureichend refinanziert, sonst "wäre es ja nicht zur Insolvenz gekommen", heißt es in ihrer Stellungnahme. Ohne die AWO würde es die Einrichtung "seit Sommer nicht mehr geben".

Das 2016 neu eröffnete Haus hält 54  (zuletzt voll belegte) Pflegeplätze vor. ID 5349


Heimschließung stößt auf breiten Protest

07.12.2018. Nur rund 2 Wochen nach Ankündigung der Schließung des Dinkelscherbener Pflegeheims zum September 2019 formiert sich der Widerstand auf breiter Front. Nach der ersten Empörung - allen voran der parteilose Bürgermeister - sind Straßendemos angekündigt, steht eine Bürgerinitiative vor der Gründung, sammeln Ärzte in ihren Praxen Unterschriften, drohen prominente Bürger öffentlich mit Kirchaustritt. So war es nicht verwunderlich, daß auch ein normaler sonntäglicher Gottesdienstbesuch zum Fanal gegen den Heimeigentümer Hospitalstiftung geriet, in der die Kirchenvertreter das Sagen haben. Noch in der Kirche mußte sich der Pfarrer Gall - Mitglied des Stiftungsausschusses - Kritik anhören, dem Kritiker wurde  applaudiert. Der Landrat schaltete sich jetzt mit einem Gesprächsangebot ein.

Ende November hatte die Hospitalstiftung die Schließung ihres Seniorenheims in Dinkelscherben zum September 2019 angekündigt. ID 1563

Rostocks größter Vermieter startet eigenen Pflegedienst

29.11.2018. PiR klingt nach Gefiedertem, in Rostock ist Pflege in Rostock gemeint. So der offizielle Name des schon länger angekündigten Pflegedienstes in der Hansestadt, dem 59. laut offizieller Statistik. Gegründet vom größten Vermieter der Stadt, der kommunalen WIRO (Wohnen in Rostock), die rund 36.000 Wohnungen vorhält. Kunden- (bzw.Mieter-)bindung ist eine ihrer Aufgaben, vor allem aber der demographische Wandel: rund ein Viertel der gut 200.000 Einwohner ist über 65 Jahre alt, bis 2024 soll - so WIRO - ihre Zahl um 10.000 wachsen. Die bestehenden Pflegedienste arbeiten schon jetzt hart an der Überlastungsgrenze.

Spielt der Amtsschimmel mit, könnte der Pflegedienst schon im kommenden Jahr die Arbeit aufnehmen.


Rückständiges Sozialamt

(08.11.2018) Pflegeheime im Kreis Stormarn (SH) klagen über die schleppende Bearbeitung von Anträgen über Sozialhilfekosten bedürftiger Heimbewohner. Mehrere Pflegeheime gaben bei einer Befragung Rückstände zwischen € 50.000 und € 100.000 an. Das Sozialamt bestätigt 25 unbearbeitete Anträge, die bis ins Jahr 2014 zurückreichten. Das berge ein hohes wirtschaftliches Risiko für die Pflegeheime, so ein Heimleiter, da die Kosten ja weiterliefen.

Die Heimaufsicht des Kreises registriert andererseits eine „Beschwerdeflut“ über Mängel in Heimen. In 2017 sei die Anzahl der Beschwerden im Vergleich zu 2011/12 um rund 70% gestiegen. Hauptbeschwerdegrund: Pflegemängel die auf fehlende Fachkräfte zurückzuführen sind. Die müssen immer öfter durch teurere Zeitkräfte ausgeglichen werden.

Mecklenburg-Vorpommern stellt neues Wohlfahrtsgesetz vor

27.10.2018. Die durch den Landesrechnungshof als intransparent kritisierte Verwendung öffentlicher Mittel initiierte den Entwurf eines neuen Landeswohlfahrtsgesetzes, dessen Entwurf Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) jetzt im Landtag vorstellte.Demnach ist vorgesehen, daß die großen Sozialverbände im Land wie AWO, Caritas, Diakonie und das DRK ihre Finanzen von 2020 an weitgehend offenlegen. Von der Regelungen ausgenommen seien eigenständig agierende Untergliederungen wie Kreisverbände, aber auch rechtlich selbständige Tochtergesellschaften wie (g)GmbH`s. Aus der Opposition werden diese Ausnahmen kritisiert, andere Stimmen warnten vor einer möglichen Überforderung kleinerer sozial tätiger vor allem ehrenamtlich geführten Vereine, die die vorgesehenen gesetzlichen Anforderungen schnell überstrapazierten.

Nach Aussagen der Ministerin hätten sich alle in der Liga der freien Wohlfahrtsverbände zusammengeschlossenen Landesverbände der Initiative transparente Zivilgesellschaft angeschlossen, Beteiligungsstrukturen, Mittelverwendung und Finanzströme seien dadurch schon transparenter geworden.


Kirchdorf läßt Bürger entscheiden

26.10.2018. Über die Zukunft des kommunalen Seniorenheims in Kirchdorf (Kreis Rottal-inn, BY) sollen die Bürger darüber entscheiden, ob der erforderliche Neubau der rund 140 Jahre alten Immobilie einem privaten Investor überlassen werden soll. Eine Mehrheit im Rat befürwortet einen Rückzug der Kommune aus der Altenpflege. Bisher werden 40 Pflegeplätze angeboten, die im Wesentlichen beibehalten werden sollen. Deren Auslastung lag zuletzt bei rund 83%. ID 7402.


Landkreis Elbe-Elster netzwerkt für die Pflege

19.10.2018. Zur sechsten Veranstaltung in Sachen Pflege trafen sich über 60 Fachleute in Schlieben (BB). Der Teilnerhmerkreis umfasste Heimbetreiber, Pflegedienstleister, Seniorenbeiräte, Wohlfahrtsverbände und kommunen sowie Landtagsabgeordnete und Mitglieder des Netzwerks Pflege Elbe-Elster. Thema war Bestandsaufnahme und Zielvorstellung angesichts des fortschreitenden demographischen Wandels. So werden im Jahr 2020 mit 5400 Pflegebedürftigen gerechnet, 20 Jahre später sollen es etwa 7000 Betroffene sein. Dem stehe die Abnahme pflegender Familienangehöriger und Pflegefachkräften gegenüber.Vorträge und Diskussionen von Fachministerien, der Universität, AOK und AWO lieferten Hintergrundinformationen und Diskussionsanreize.

Im Ergebnis der vorangegangenen 5 Treffen konnte ein Ausbau funktionierender Netzwerkstrukturen im ganzen Landkreis initiiert werden. Im Ergebnis des jüngsten Treffens stand die Unterstützung und aktive Beteiligung an einem Evaluierungsprojekt der Pflegekassen mit der Brandeburgisch-Technischen Universität Cottbus.  Per Bevölkerungsbefragung soll die Altersfreundlichkeit der Gemeinden untersucht werden. Mit Hilfe der gewonnenen Daten soll an Strategien zur nachhaltigen Entwicklung von altersfreundlichen ländlichen Gemeinden gefeilt werden.


 

Fix plus X ist nix

07.10.2018. „Fix plus X“ ist ein Programm der bayerischen Staatsregierung zur Förderung von Kurzzeit-Pflegeplätzen in Bayern. Doch auf viel Gegenliebe stößt dieses Programm bei den Heimbetreibern nicht, zumindest im Kreis Ebersberg. Die Landkreise müssen einen Bedarf an Kurzzeitpflegeplätzen bestätigen, um in den Genuß der Fördergelder von bis zu € 10.000 im Jahr zu kommen.

Im Sozialausschuß des Kreistages Erbersberg, der aufgrund fehlender Kurzzeitpflegeplätz eine Förderung der Kurzzeitpflege gefordert hatte, wurde deshalb das Ergebnis eines Runden Tisches mit Heimbetreibern diskutiert. Dort machten Heimbetreiber deutlich, daß die angebotene Förderung für sie unattraktiv ist, weil die Langzeitpflege besser planbar und finanziell lukrativer sei.

Da sich das Problem fehlender Kurzzeitplätze mit dem Förderprogramm so also nicht beheben lasse kündigte Landrat Niedergesäß an, das Thema im Bayerischen Landkreistag ansprechen zu wollen. Die Landesregierung müsse dann die Heimbetreiber verpflichten, Kurzzeitplätze vorzuhalten und die Pflegekassen müßten das dann eben auch finanzieren.


Novita übernimmt am Montag den Betrieb des Penzberger Seniorenzentrums

28.09.2018. Das hat am Freitag des Landgericht München entschieden. Heimeigentümer Thomas-Wimmer-Stiftung (TWS) bestätigte, daß es "kein Betretungsverbot" gäbe. Die Richterin kritisierte die Beteiligten, sie würden den Streit "auf dem Rücken von 80 Heimbewohnern austragen". Der Anwalt der TWS kündigte Berufung an. Damit wäre die nächste Runde in dem Streit eröffnet. ID 8790

Mehr im T!ckerSelect


Berlin: Heimaufsicht soll häufiger unangemeldet kontrollieren

19.09.2018. Die Berliner Heimaufsicht hat ihren Tätigkeitsbericht für 2017 präsentiert. Demnach haben die 19 Prüfer des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) im abgelaufenen Jahr 508 Kontrollen durchgeführt, 76 weniger als im Vorjahr. Der Anteil nicht angemeldeter Kontrollen sei um 17% gestiegen. 328 Prüfungen seien auf Beschwerden zurückzuführen, die meisten von Angehörigen, aber auch von Heimbewohnern und dem Pflegepersonal. Bei den Kontrollen seien 66 Mängel festgestellt worden. Die meisten konnten nach Beratungsgesprächen abgestellt werden.

Beschwerdegründe waren Personalmangel, schlechte Arbeitsorganisation, Fehler in der Pflegedokumentation, der Medikamentenabgabe und Hygienemängel. Viermal wurde ein Bußgeldbescheid, in einem Fall ein Aufnahmestopp verhängt. Die Anzahl der Beschwerden stieg von 260 in 2016 auf 328 in 2017.

Der Landesrechnungshof kritisierte die Anzahl der unangemeldeten Kontrollen als zu niedrig. Gesundheitssenatorin Kolat will daher deren Anzahl um bis zu 50% anheben. Das können aber nur „Schritt für Schritt“ geschehen.

 


Ab Oktober: der neue PflegeheimReport !

 

mehr



Sachsens Gesundheitsministerin kündigt Initiativen für mehr Pflegegerechtigkeit an

10.09.2018. Die sächsische Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) kündigt in einem Pressegespräch Initiativen für mehr Pflegegerechtigkeit an. So sollen pflegende Angehörige, die sich um rund drei Viertel der etwa 170.000 Pflegebedürftigen in dem Bundesland kümmern, besser unterstützt werden, etwa durch den Ausbau von Tagespflegeangeboten. Dazu werde im November die „Woche der plfegenden Angehörigen“ stattfinden, um mit den Angehörigen besser ins Gespräch zu kommen.

Die seit 2014 aktive „Pro Pflege Sachsen“, bei der die Akteure an einem Tisch sitzen, müsse mehr Druck aufbauen, um Pflegekräfte tarifgerechter zu entlohnen. Ab Mitte nächsten Jahres sollen für ambulante Pflegedienste auch die Kosten für die Anfahrtszeit ersetzt werden.

Klepsch begrüßt und fördert die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte etwa aus Vietnam und Osteuropa. Dies allein reiche jedoch nicht aus: man müsse auch zu Hause in die Schulen gehen und verstärkt für den Pflegeberuf werben.

Das vor 2 Jahren gestartete Pflegenetz mit einem Koordinator pro Landkreis soll unterfüttert werden mit einem Pflegedialog. Die Auftaktveranstaltung findet in den nächsten Tagen in Annaberg-Buchholz statt.


Ab Oktober: der neue PflegeheimReport !

 

mehr


Freigemeinnütziger Heimbetreiber klagt gegen NRW-Belegungsstop

25.08.2018. Ein freigemeinnütziger Betreiber hat Klage vor einem nordrhein-westfälischen Verwaltungsgericht eingereicht. Sie richtet sich gegen das Wiederbelegungsverbot für Pflegeheime, die die seit 1.August geltende 80%ige Einzelzimmerquote nicht erfüllen. Das betroffene Heim darf nur noch 72 Betten belegen, hält aber 80 Plätze vor. Die Erfolgsaussichten dürften eher gering sein. ID 4413


Neuss will mehr Pflegeangebote

24.08.2018. Ein alter Konflikt in der Pflegebedarfsplanung zwischen der einstmals kreisfreien Stadt Neuss - seit 1975 dem Rhein-Kreis Neuss angehörend - und dem Landkreis bricht neu auf. Die Stadt Neuss will 3 Pflegeheimneubauten sowie weitere Pflegeangebote in der Kurzzeit- und Tagespflege zulassen, der Landkreis hingegen sieht dafür keinen Bedarf, sieht hingegen sogar ein Überangebot an Dauerpflegeplätzen. Das der Dissens entlang der Parteigrenzen zwischen einem SPD-Oberbürgermeister und einem CDU-Landrat verläuft, macht die Sache nicht einfacher.

Mehr im T!ckerSelect

 


24.07.2018

 

Über 5.500 Pflegeplätze dürfen ab kommender Woche nicht neu belegt werden

Das gab jetzt das Sozialministerium NRW bekannt.Grund sind neue gesetzliche Vorgaben, die in dem Bundesland am 1.August wirksam werden. So dürfen bestehende Pflegeeinrichtungen mindestens 80% ihrer Plätze nur noch einzeln belegen, da entsprechende bauliche Anpassungen nicht erfolgt seien. 506 von 2162 vollstationären Pflegeheime sind betroffen, 5 Pflegeheime mit insgesamt knapp 200 Pflegeplätzen schließen ganz.

Von der möglichen Ausnahmeregelung, diese Plätze für die Kurzzeitpflege vorzuhalten, wird offenbar nur wenig Gebrauch gemacht, 26 Heime sollen es sein. 292 zusätzliche Kurzzeitpflegeplätze seien so geschaffen worden, so das Ministerium.

 


06.07.2018

 

Stadt Kassel engagiert sich gegen Fachkraftmangel

Unter dem Titel "Sozialwirtschaft integriert" engagiert sich die nordhessische Großstadt gegen den Fachkraftmangel in der Pflege und für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. "Wir wollen in Sachen Pflege nicht warten und lamentieren", so Sozialdezernentin Friedrich, "sondern aktiv werde, denn wir haben...ein großes Potenzial".

Nach ihrem Konzept sollen erwerbslose Migrantinnen mit Vorbildung im Pflegebereich mit Hilfe von Trägern wie Caritas und Diakonie angesprochen und zur Teilnahme an einem niedrigschwelligen Beratungsangebot motiviert werden. Darin werden Sprachkenntnisse und Vorbildung evaluiert, ggf. in ein Weiterbildungsprogramm, das mit einem individuellem Förderprogramm ergänzt wird, weitergeleitet. Ziel ist es, 60 Frauen im Alter zwischen 18 und 45 Jahre zu gewinnen. Das Projekt startet Anfang August und endet 2022. Erste persönliche Gespräche mit Interessentinnen haben bereits stattgefunden.

Das Vorhaben wird mit fast 2 mio. Euro aus dem Etat des Landes und der Stadt gefördert.

 


28.06.2018

 

Darmstadt: Seniorenwohnanlage wird neu gebaut

Die Kommunalpolitiker der Gemeinde am Speckrand der hessischen Wissenschaftsstadt Darmstadt schlugen jetzt Pflöcke ein, was die Zukunft der alten Wohnanlage betrifft. Da Gutachter die Kosten einer Sanierung höher als den Immobilienwert einschätzten, soll die Bestandsimmobilie in einigen Jahren verkauft werden. Bis dahin soll ein Neubau für die mehreren Dutzend Bewohner entstehen, 2 Grundstücke sind in der engeren Wahl.

Bis nächstes Jahr soll nun ein Investor und Betreiber für die neue Wohnanlage gefunden werden.

 


21.06.2018

 

Mecklenburg-Vorpommern: Landesrechnungshof kritisiert staatliche Förderpraxis der Wohlfahrtsverbände

Eine Untersuchung des Landesrechnungshofes, der die staatliche Förderpraxis der vier großen Sozialverbände in dem Bundesland unter die Lupe nahm, kam zu dem Ergebnis, daß die Wohlfahrtsverbände 22 Jahre "ohne rechtliche Grundlage gefördert worden" seien. Die Wohlfahrtsverbände würden staatliche Zuwendungen unter sich aufteilten und weitgehend unkontrolliert ausgeben.

So fiel den Prüfern auf, daß bestimmte Projekte mehr als 20 Jahre mit „immer dem gleichen Betrag“ gefördert wurden. Auch seien nicht förderfähige Personalkosten - teilweise doppelt - abgerechnet worden. Namentlich genannt wurde der Landesverband der AWO.

Laut Sebastian Ehlers, CDU-Obmann im Landtags-Sozialausschuß, erhielten die Wohlfahrtsverbände jährlich rund 1 mio. Euro staatliche Mittel. Spitze Zungen bezeichneten die Wohlfahrtsverbände schon als „Beutegemeinschaft“.

Jahresbericht des Landesrechnungshofes

Mehr im T!ckerSelect: "Mecklenburg-Vorpommern: Geschäfte mit Geschmäckle". Fragwürdige Geschäftsgebahren beim DRK.


13.06.2018

NRW-Novelle Wohn-u.Teilhabegesetz beschlossen

Die Landesregierung hat Änderungen am WTGesetz sowie eine dazugehörige Durchführungsverordnung beschlossen. Mit der Novelle wolle man, so Minister Laumann, den "Pflegealltag erleichtern...sowohl für die Pflegebedürftigen als auch...Pflegekräfte". Auch die Träger "gehören zu den Gewinnern".

Unter anderem soll

  • die Einrichtungsleitung entlastet werden durch Senkung der Qualifikationsanforderung
  • die Pflegedienstleitung mehr Kompetenzen erhalten, u.a. soll sie weisungsungebunden in ihren pflege- und betreuungsfachlichen Entscheidungen sein, unabhängg von wirtschaftlich/organisatorische Belangen des Trägers
  • die Kurzzeitpflege soll gefördert werden, u.a. durch die temporäre Aussetzung der 80%igen Einzelzimmerquote
  • die Heimaufsicht (WTG-Behörde) soll sich künftig auf die Kontrolle einer guten Versorgung und Betreuung Pflegebedürftiger beschränken und nicht mehr die Pflegequalität kontrollieren (was Aufgabe des MDK bleibt)
  • Heimbewohner einen Anspruch auf ein flächendeckendes WLAN-Netz in der Pflegeeinrichtung haben
  • könnte die vorgeschriebene 50%ige Fachkraftquote künftig zugunsten einer wissenschaftlich fundierten Personalbemessung beendet werden
  • die verschiedenen Wohn-und Pflegeformen präziser definiert und voneinander abgegrenzt werden und damit mehr Rechtssicherheit geschaffen werden
  • Heimbetreiber sollen freie Plätze künftig auf einer zentralen Internet-Plattform veröffentlichen (müssen).

Der Kabinettsentwurf muß noch im Landtag abgesegnet werden. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse ist das aber eher Formsache.


02.06.2018

 

Kritk an Pro Seniore Residenz Ellental

in Bietigheim-Bissingen (BW). Nach anonym eingegangenen Beschwerden kontrollierte die zuständige Heimaufsicht und fand die Beschwerden teilweise berechtigt. Sie seien jedoch "auf das Fehlverhalten einzelner" zurückzuführen und "nicht flächendeckend" aufgetreten. Die Rede ist von fehlendem Pflegematerial, mangelnder Zimmerreinigung und fehlender Ansprache der Heimbewohner durchs Pflegepersonal.

Der Betreiber bestätigt personelle "temporäre Engpässe" durch die Grippewelle im Frühjahr. Diese sei durch das konzerninterne mobile Einsatzteam abgefedert worden.

Auflagen an den Betreiber wurden seitens der Heimaufsicht nicht gemacht. Der will interne Kommunikationsstrukturen schaffen, damit ihm die Möglichkeit gegebenen würde, direkt auf Beschwerden zu reagieren.

Die  Einrichtung bietet 160 Pflegeplätze, von denen zuletzt 147 belegt waren. Nach Betreiberangaben werden dort aktuell 113 Mitarbeiter, davon 90 in der Pflege, beschäftigt.

ID 10109

 


25.05.2018

In Essen fallen ab August hunderte Pflegeplätze weg,

"bestimmt 600-700", so Klaus-Peter Real, Leiter des Kurt-Schumacher-Zentrums in Essen-Überruhr. Grund ist die ab August im Land NRW geltende 80%ige Einzelzimmerquote in bestehenden Pflegeheimen.

Laut marktd!alog-Regionalstatistik für Essen (Stand 2017) sind rund 500 Pflegebedürftige betroffen. In 33 Pflegeeinrichtungen wird die Einzelzimmerquote derzeit noch überschritten.

 


04.05.2018

 

Hoyerswerda: Fachkraftmangel allüberall

"Es brennt", so die Meinung der Leiterin des ambulanten Pflegedienstes VergissMeinNicht mit 23 Mitarbeitern. Der Spreches des AWO-Kreisverbandes, der 3 Pflegeheime betreibt, findet es immer schwieriger, bei Personalausfällen Ersatz zu finden - trotz eigenem Ausbildungsangebot. Mit einer großangelegten Plakataktion versucht der Verband gegenzusteuern. Die Hoy-Rehaklinik mit 100 Mitarbeitern wirbt bereits bei Achtklässlern um Interesse am Pflegeberuf, vergibt Stipendien "egal, an welcher Bildungsstätte oder...Berufsschule", so Geschäftsführer Kühne. Das Hoyerswerda Klinikum konnte erstmals nicht mehr alle Ausbildungsplätze besetzen, "das hat es noch nie gegeben", so Personalleiter Robert Fischer. Mit Teilnahme an Personalmessen im In- und Ausland wird versucht, Interesse am Pflegeberuf zu wecken.

Eine Ursache: das Schulgeld. Das Relikt aus dem vergangenen Jahrhundert lebt noch, bis zu 100 Euro/Monat müssen Sachsens Ausbildungswillige als Schulgeld derzeit noch aufbringen. Ab dem Jahr 2020 soll damit nach dem Willen der Bundesregierung im ganzen Bundesgebiet Schluß sein. "Viel zu spät" findet der Verband der Berufsschulen Sachsen-Anhalts und verweist auf den Berliner Senat, der die Schulgeldkosten bis 2020 aus dem eigenen Säckel finanziert.

 


 

29.04.2018

Bremer Projekt "Herbsthelfer" nimmt konkrete Formen an

Die Planungen für den Einsatz von Postbeamten in der Seniorenbetreuung (wir berichteten) kommen voran:  nach einer Machbarkeitsstudie im Auftrag der Post gründete sich der "Bremer Verbund für Seniorendienste", dessen Mitglieder jeweils unterschiedliche Leistungen anbieten. Dazu gehören das DRK, AWO, Caritas, der Paritätische, die AOK, Johanniter und die Sparkasse. Letztere will einen Bargeld-Bringdienst einrichten, den die Postbeamten übernehmen sollen.

In einem ersten Schritt sollen Postboten (lt. Post sollen nur geeignete Stammzusteller zum Einsatz kommen) potenzielle Ehrenamtliche ansprechen und Flyer übergeben, die Slogans wie "Nachbarschaftshilfe zahlt sich aus" enthalten. Denn ehrenamtlich Tätige sollen eine steuerfreie Aufwandspauschale (€ 7,15/Stunde) erhalten. Nun sollen die Postbeamten (Kennzeichen: orangefarbiger Herbsthelfer-Button) ausschwärmen und in den nächsten 3 Monaten 1000 potenzielle Ehrenamtliche ansprechen, daraus sollen sich 100 Bewerbungssgespräche entwickeln. Am Ende hofft man auf 25 neue Nachbarschafthelfer.


17.04.2018

 

Aufnahmestopp und Teiluntersagung für Haus Wandsbek,

in Hamburg, eher bekannt als Pro Vita Seniorenpflegeheim Emilienhof. Das Heim wurde erst letztes Jahr von der Pflegewerk Managementgesellschaft vom vorherigen Betreiber Casa Reha übernommen, weil eine Schließung durch die Heimaufsicht drohte.

Die Heimaufsicht bemängelt erneut das Unterschreiten der Fachkraftquote und Fehler bei der Medikamentenvergabe. Das Pflegewerk kontert, daß die Anerkennung von 5 dort tätigen rumänischen Pflegekräfte nur wegen schleppender Arbeit der zuständigen Behörden noch nicht erfolgt sei.

ID 346

 


24.03.2018

 

Groß-Umstadt: Pfleger verhaftet

Für die Seniorendienstleistungsgesellschaft Gersprenz läuft es derzeit gar nicht rund. Nach Bau-Pannen und Auflösungsabsichten der Muttergesellschaft (wir berichteten) erschüttert nun ein mysteriöser Todesfall im Groß-Umstädter Pflegeheim Haus Weinbergblick (Kreis Darmstadt-Dieburg, HE) die insgessamt rund 230 Bewohner des kommunalen Heimbetreibers, die von diesem auch unmittelbar informiert wurden.

Anlaß war der Tod eines 63 jährigen Heimbewohners, dessen Begleitumstände den Betreiber zur Einschaltung der Polizei veranlassten. Nach erfolgter Obduktion stand eine Medikamentenüberdosierung als Todesursache fest, dessen absichtliche Verabreichung der Pfleger auch einräumte. Das sei, so der Verbandsvorsitzende Emig, das "Schlimmste, was einem Pflegeheim passieren kann". Die Staatsanwaltschaft veranlaßte daher eine Überprüfung sämtlicher Todesfällt, die in den Pflegeeinrichtungen des Betreibers, in denen der Pfleger tätig war, zuletzt vorgekommen sind.

Über die Motive des 44jährigen ausgebildeten Krankenpflegers schweigt der sich aus. Es wird dauern, bis diese ermittelt werden können. Hinweise auf Bereicherungsabsichten liegen der Staatsanwaltschaft nicht vor. Es drängen sich Parallelen zum zurückliegenden Fall eines Delmenhorster Pflegers auf, der über Jahre hinweg den Tod von rund 100 Menschen aus Geltungsdrang verursachte.

ID 1106


22.03.2018

Hohenloekreis stellt Weichen für die Zukunft

Rund 9 Monate hat es gedauert, jetzt ist die künftige Ausgestaltung der Gesundheits- und Pflegeheimversorgung im Landkreis durch einen einstimmigen Kreistagsbeschluß vom vergangenen Mittwoch auf der Welt: Die Koblenzer BBT-Gruppe wird als Partner des Landkreises Hohenloe die infrastrukturelle Versorgung mit Krankenhaus- und Pflegebetten entscheidend prägen. Die BBT-Gruppe war in einem seit Juli 2017 laufenden Bieterverfahren schlußendlich als einziger Bieter übriggeblieben. Sie übernimmt 51%  an der Hohenloer Krankenhaus gGmbH und damit auch an deren Tochter Hohenloer Seniorenbetreuung gGmbH.

Das Bundeskartellamt muß der Übernahme noch zustimmen.

ID 1363778876, 1521725177Bet

T!ckermeldungen zum Thema:

Vor Ort

 


20.03.2018

Postboten als Seniorenbetreuer

Nein, es handelt sich nicht um einen vorgezogenen Aprilscherz:

Unter dem Stichwort "Post persönlich 2.0" plant der gelbe Riese in Bremen ein Zusatzangebot, bei dem Postboten einmal täglich bei Senioren klingeln und fragen, ob alles in Ordnung sei. Der örtliche Post-Betriebsrat zeigt sich mit dem Zusatzangebot einverstanden, denn an "Haustüren klingeln, das könne man." Das Angebot, zu dem Mitte April Details vorgestellt werden sollen, wurde im Rahmen einer Senats-Vorlage bekannt. Mit einem Maßnahmebündel wollen die Stadtoberen den Senioren ermöglichen, möglichst lange selbständig in der eigenen Häuslichkeit und ohne Pflegebetreuung zu leben. Angedacht sind Ermäßigungen im ÖPNV, Bargeldlieferungen, E-Book-Reader mit einem Volumen von rd. € 450.000.-

Eine ähnliche Dienstleistung hatte die Post auch in anderen Städten getestet und fast überall wieder eingestellt. Für den Dienst wurden seinerzeit rund € 40.- pro Monat berechnet. Wie im Januar gemeldet wurde, ist aufgrund wachsender Arbeitsverdichtung die Zahl der Beschwerden über Zustellmängel im Post- und Paketbereich im vergangenen Jahr um rund 50% gestiegen.

 

Norddeutschland: Heimaufsicht führt immer weniger Regelprüfungen durch

Nach Recherchen von Panorama 3 werden die vorgeschriebenen Prüfquoten in den norddeutschen Bundesländern immer mehr unterschritten. So seien in Bremen von 191 Pflegeeinrichtungen in 2016 nur 58 Regelprüfungen erfolgt, in 2017 nur noch 46. In Hamburg soll die Prüfquote 2016 bei nur 8 % gelegen haben, im Bezirk Hamburg-Mitte wurde 2017 kein einziges der 45 Heime mit einer Regelprüfung kontrolliert. In Kiel wurde 2017 nur eine Prüfquote von 55% erreicht, im Landkreis Segeberg wurden 2017 statt 79 vorgeschriebenen nur 38 Regelprufungen vorgenommen, im Kreis Stormarn wurden immerhin 55 von eigentlich erforderlichen 68 Regelprüfungen durchgeführt.

Die Gründe sind gleich: der Anteil der sogenannten anlaßbezogenen Prüfungen ist so stark gestiegen, daß das vorhandene Personal nicht mehr für die Durchführung der Regelprüfungen ausreichte. Unter anlaßbezogenen Prüfungen verbergen sich in der Regel Beschwerden, denen die Aufsichtsbehörden zeitnah nachgehen müßen. Andreas Rehberg von der Heimaufsicht Stormarn: "Dere Pflegenotstand kommt bei uns an" man habe "eine große Zahl von Beschwerden." In Bremen waren über 80 % der Prüfungen anlaßbezogen. In Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sei die Prüfquote dem Fernsehbericht zufolge erfüllt worden.

 

Josefistift übernimmt Pflegeheim Lenggries nicht

Einstimmig hat der Stadtrat Bad Tölz in seiner Eigenschaft als Verwalter der Josefi-Spitalstiftung die Übernahme der Pflegeeinrichtung in Lenggries abgelehnt. Bürgermeister Janker, der dem Vorhaben zunächst positiv gegenüberstand, meinte, die "Chancen sind gering, die Risiken zu groß". Vermeintliche Synergieeffekte und Einsparpotenziale seien eher "gefühlter und theoretischer Natur". So könne die Verwaltung des eigenen Pflegeheims nicht mehr "nebenbei" durch die Stadtkämmerei erfolgen und müßte ausgelagert werden, zudem seien Interessenkonflikte beider Gemeinden vorprogrammiert.

Wie berichtet, plant der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, der über die Kreisklinik Betreiber des Pflegeheims Lenggries ist, dessen Privatisierung. Dagegen wehrt sich die Gemeinde Lenggries, die das Pflegeheim in kommunaler Hand behalten möchte.

ID 5396, 7976


12.03.2018

 

Aufnahmestopp für Bremer Alloheim

Nach Hessen und Baden-Württemberg wurde jetzt einer Bremer Einrichtung des Betreibers Alloheim von der Heimaufsicht ein Aufnahmestopp auferlegt. Ohnehin war das Pflegeheim in der Marcusallee - vormals die Senator-Einrichtung "Pflegezentrum am Rhododendron-Park" - mit eigentlich 126 Plätzen zuletzt nur mit 86 Personen belegt.

Der MDK stellte Fehler in der Medikamentenvergabe, mangelnde Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, Hygienemängel und mangelhafte Dekubitus-Prophylaxe fest. Personalengpäße habe es nicht gegeben. Darauf verweist auch der Betreiber: "Die Seniorenresidenz Marcusallee erfüllt alle Vorgaben in Bezug auf Pfegeschlüssel, Fachkräfte sowie die Besetzung von Nachtschichten". Die örtliche Presse zitiert eine Angehörige mit den Worten "nicht mal satt und sauber".

Aktuell unterliegt ein weiteres Pflegeheim in Bremen sowie eines in Bremerhaven einem Aufnahmestopp.

ID 2923

 


 

08.03.2018

Aufnahmestopp für Frankenthaler Pflegeheim

Das rheinland-pfälzische Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung hat für ein Frankenthaler Seniorenheim einen Aufnahmestopp verfügt. Es gäbe seit 2014 Beschwerden über die Qualität der Pflege, Fehler in der Medikamentenvergabe seien aufgetreten, die Fachkräftquote nicht eingehalten worden. Zudem läge eine Strafanzeige von Angehörigen vor. Der Belegungsstopp gilt vorerst bis einschließlich Juni 2018.

ID 3750


02.03.2018

 

Bevern: neuer Anlauf für Austritt

aus dem Zweckverband für das Pflegeheim Barmstedt/Rantzau. Hintergrund sind die laufenden Kosten des Pflegeheims, die auf die 8 Trägerkommunen umgelegt werden. Ein Austritt aus dem Verband gilt als schwierig und erfordert eine Zweidrittelmehrheit in der Verbandsversammlung. Eine ähnliche Initiative Beverns war bereits in der Vergangenheit an der Ablehnung der übrigen Verbandsmitglieder gescheitert.

Auslöser für den neuerlichen Bevener Vorstoß ist das Auslaufen des Haustarifvertrages der Heimmitarbeiter im Sommer 2018. Im alten Vertrag verzichteten die Mitarbeiter wegen der damals schwierigeren wirtschaftlichen Lage auf einen Teil ihres Einkommens. Erschwerend kommt jetzt eine Unterbelegung aufgrund eines Wasserschadens in der Einrichtung hinzu. Bevern fürchtet eine Zunahme der Verluste. Zudem sei Pflege kein von der Kommune zu übernehmender Teil der Daseinsvorsorge. Barmstedt ist das einzige in kommunaler Trägerschaft verbliebene Heim im Landkreis Pinneberg.

ID 1065

 

Unternehmensberater übernimmt Interims-Managment

einer Pflegeeinrichtung des Spitalfonds. Dazu gab der Gemeinderat, der das Spitalfondsvermögen beaufsichtigt, jetzt sein Plazet. Hintergrund ist ein am Jahresende 2017 überraschend zutage getretenes Defizits von rund 500.000 Euro in der Altenpflege, das ein erkleckliches Loch in das Fondsvermögen reißt. Zudem muß der krankheitsbedingte längere Ausfall der Heimleiterin, in Personalunion auch Spitalfondsleiterin, kompensiert werden.

Für zunächst 4 Monate und ein Salär von maximal € 40.000.- soll der Unternehmensberater jetzt einspringen und die Ursache des Defizits sowie Lösungen finden.

Mehr Details im PflegeheimReport Anfang April.

ID 6726

 


01.03.2018

 

Hessen: Allparteienkoalition für erleichterte Pflegeausbildung

In erster Lesung diskutierten gestern die Abgeordneten des Hessischen Landtages über einen leichteren Einstieg in die Pflegeausbildung. In einem Modellprojekt sollen Flüchtlinge parallel zur Pflegeausbildung einen Hauptschulabschluss erwerben können. Der ist Voraussetzung für die Berufsausbildung.

Die Ausgangslage: 7.000 Alten- und 4.000 Krankenpfleger sollen bis 2030 im Bundesland fehlen, hinzu kommen rund 10.000 Pfleger, die in Ruhestand gehen. Dem stehen mehr als 15.000 arbeitslos gemeldete Flüchtlinge, davon 60 % ohne Berufsausbildung und 21% ohne Hauptschulabschuß, gegenüber.

In seltener Einmütigkeit begrüßten alle Fraktionen den Vorstoß von Sozialminister Grüttner. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion merkte allerdings an: das "Problem ist größer als diese kleine Lösung".

Praktiker wie die AWO-Südhessen, Betreiber mehrer Heime und Altenpflegeschulen, befürworten das Vorhaben ebenfalls. AWO-Geschäftsführer Schmidt hat zudem positiv überrascht festgestellt, daß junge Flüchtlinge "kaum Berührungsängste" zur Pflege hätten.


27.02.2018

Tandem-Pflege ist gescheitert

Das Projekt sollte Strahlkraft entwickeln: die Tandem-Pflege im Kurzzeitpflegebereich des neuen Haus Waldeck im hessischen Bad Salzschlirf. Die Idee: den 20 Kurzzeitpflegegästen sollte auch für den Ehepartner parallel ein Urlaubsplatz angeboten werden, um sich im idyllisch gelegenen Örtchen erholen zu können. Die Bilanz nach einem Jahr ernüchtert den Hanauer Betreiber: eine Nachfrage entwickelte sich nicht. Jetzt wurde das Angebot eingestellt.

ID 6994

 


16.02.2018

Neuer Katharinenhof kann noch nicht eröffnen

Die für Februar geplante Neueröffnung der Deutsche Wohnen-Tochter im Kreis Mittelsachsen verschiebt sich, obwohl fast alles fertiggestellt wurde. Fast: es fehlt eigentlich nur eine Formalie, der Statikbericht für eine Fluchttreppe.

Hintergrund ist eine Insolvenzmeldung des Generalunternehmers. Der wartet selbst auf € 1,4 mio., die letzte Rate vom Immobilieneigentümer. Der hält diese zurück wegen vorgeblicher  "Verzögerungen und Mängeln", allerdings sein eine gleichlautende Bürgschaft übergeben worden. Das Liquiditätsproblem löst diese allerdings nicht.

Im Objekt wurden für knapp € 8 mio. 87 Pflegeplätze eingerichtet.

Update 29.03.2018: Die Betriebserlaubnis ist erteilt, der Betreiber hat die Hausschüssel erhalten. Am 16.April soll nun eröffnet werden, vorausgesetzt, es warten keine neuen unliebsamen Überraschungen im Gebäude. Etwa durch nicht erfolgte Anschlüsse bei Wasser- oder Elektroleitungen in einzelnen Räumen. Die Mehrkosten, die durch die verspätete Eröffnung entstanden sind, sieht der Betreiber im 6stelligen Bereich, es handele sich dabei hauptsächlich um Personalkosten für die bisher eingestellten 43 Mitarbeiter/-innen.

ID 8766


14.02.2018

Galgenfrist für Berliner Seniorenheim am

Hackeschen Markt. Betreiber Pro Seniore hat seine Verlängerungsoption gezogen und will bis mindestens 2023 bleiben. Der neue Gebäudeeigentümer, der die Immobilie 2014 erwarb, bestätigt, daß die Abbruchanzeige zum 1.April 2018 obsolet ist. In dem Pflegeheim und den angegliederten Seniorenwohnungen ist Platz für über 250 Menschen.

Der Neueigentümer plant den Abriß des erst 1998 eröffneten Pflegeheims und die Errichtung von Läden und Boutiquen an dessen Stelle. Der Hackesche Markt ist Hochpreisgebiet mit Gewerbemieten um 100.- Euro je Quadratmeter. Die hat der Neueigentümer wohl im Auge: laut Unternehmenswebsite ist die in Hamburg ansässige Immobilienfirma mit Querverbindung zum Verlagshaus Gruner & Jahr, spezialisiert auf Immobilien am "Ende ihres Lebenszyklus".

Ob das Seniorenheim tatsächlich bis 2023 bestehen bleibt, scheint dennoch ungewiß. Denkbar wäre, daß die Verlängerungsoption nur gezogen wurde, um einen möglichen Ablösepreis in die Höhe zu treiben. "Dezent" weist Pro Seniore auf eine vertraglich garantierte zweite Verlängerungsoption hin, die dann bis 2028 liefe. Und das bei einer Auslastung, die sich im Pflegebereich von mageren 35% in 2015 auf rund 25% in 2017 verringerte.

ID 4910

 

Wolfsburg: Heimaufsicht soll Verstärkung erhalten

Das Pflegeangebot wächst, die Rechtslage wird komplizierter, die Beschwerden nehmen zu. Um letzteren nachzugehen, ist meist eine Prüfung vor Ort erforderlich. Erfolgen Auflagen, wehren sich Heimbetreiber zunehmend mit rechtlichen Mitteln. Die Tätigkeit der Heimaufsicht wird zunehmend komplexer, die vorhandene personelle Kapazität reicht dazu nicht mehr aus. Nicht alle Routineprüfungen konnten in der Vergangenheit durchgeführt werden, die 2tägige Prüfdauer in Heimen mit mehr als 100 Bewohnern wurde häufiger auf einen Tag reduziert.

Das soll sich ändern, das Personal in der Wolfsburger Heimaufsicht soll aufgestockt werden mit dem Ziel, alle vorgesehenen Anlass- und Regelprüfungen auch realisieren zu können.

Details zum aktuellen und zukünftigen Wolfsburger Pflegemarkt in der T!ckerSelect-Ausgabe der 10. Kalenderwoche.


04.02.2018

 

Brandenburg: mit Steuermitteln und Investitionsförderungsprogramm gegen Anstieg der Pflegekosten

Seit 1.Feburar müssen Bewohner der AWO-Pflegeheime im Land Brandenburg mehr zahlen: um bis zu € 500.- /Monat  steigen die Kosten für die Heimbewohner bzw. die Sozialämter, wenn Heimbewohner die Steigerung nicht aus eigener Tasche zahlen können.

Ursache sind die zwischen der AWO und Gewerkschaft ver.di nach jahreslangen Verhandlungen vereinbarten höheren Tarifabschlüsse. Andere Heimbetreiber dürften folgen: ver.di nimmt einerseits Träger für Träger ins Visier, andererseits dürften die chronisch unterbezahlten Pflegekräfte zunehmend den Verlockungen eines Wechsels zu einem besser zahlenden Arbeitsgeber erliegen.

Im Potsdamer Landesparlament ist man sich jedenfalls einig: der Bund müsse die Pflegekosten aus Steuerrmitteln finanzieren. Linke und Grüne möchten aus der Teilkaskoversicherung Pflege eine Vollkaskoversicherung machen.

Die sozialpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Roswitha Schier, forderte ein Investitionsprogramm für Pflegeheime und erinnerte an den Zeitraum 1996-2004, bei dem es solch ein Programm bereits gab. Mit rund € 680 mio. wurden seinerzeit 180 Heime gefördert, deren Bewohner im Schnitt € 348 .-/Monat weniger zahlen mußten als in ungeförderten Pflegeheimen.

 


01.02.2018

 

Kreis Pinneberg entscheidet über Ombudsmann,

der Pflegebedürftigen bei Heimschließungen Pflegeplatzalternativen vermitteln soll. Dafür sollen Kosten von bis zu € 10.000.- jährlich eingeplant werden. Die Initiative für diesen Vorschlag kam vom Kreisseniorenbeirat, Auslöser war die Schließung des Regio-Pflegeheims in Kummerfeld.

Im Vorfeld wird betont, daß der Landkreis nicht zur Erbringung einer derartigen Leistung verpflichtet wäre. Gemäß Landesrecht sei der Träger einer schließenden Einrichtung auf Verlangen eines betroffenen Bewohners zu "angemessene(m) Leistungsersatz ...und ...Übernahme der Umzugskosten" verpflichtet.

Caritas-Altenheim in Neustadt bleibt voraussichtlich wochenlang geschlossen,

so der Stand nach ersten Einschätzungen von Sachverständigen. In der Nacht zum 1.Februar fing ein Stromverteiler im Keller des Caritas-Altenheim St.Martin in Neustadt/Waldnaab (BY) Feuer, in dessen Folge die gesamte Hauselektrik ausfiel und auch das Erdgeschoß komplett verrauchte. Die Brandschutzdecke des Kellergeschoßes verhinderte das Übergreifen der Flammen auf die oberhalb liegenden Geschosse. Es gab wenige und nur leichte Personenschäden. Rund 350 Helfer der Feuerwehr und des BRK waren im Einsatz.

Statistisch sind technische Defekte in etwa einem Drittel der Fälle ursächlich für Brände in Wohn-/Pflegeheimen (siehe Brandmeldestatistik aus 2016/2017).

Die 81 Heimbewohner werden aus den Notunterkünften in umliegende Pflegeheime verteilt, dafür werden vorübergehend Gemeinschaftseinrichtungen und die gesetzlich vorgeschriebenen Durchgangszimmer umfunktioniert.

ID 8814

 

Warnstreik in Maierhöfen

Etwa 50 Mitarbeiter der Frühschicht des Curata-Pflegeheims Hus Iberg in Maierhöfen (Kreis Lindau/Bodensee) traten am 1. Feburar in einen rund 4stündigen Warnstreik und folgten damit einem Aufruf der Gewerkschaft ver.di. Die versucht seit über 1 Jahr mit der Betreibergesellschaft Curata einen neuen Haustarifvertrag abzuschließen - der derzeit geltende stammt aus dem Jahr 2002.

Pflegekräfte verdienen damit rund 800 € /Monat weniger als bspw. ihre Kollegen, die nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt werden.

ID 8423

Stadtrat Unterschleißheim will mehr Wohnungen für Pflegende

Fehlender bezahlbarer Wohnraum in München und Umland veranlassten jetzt den Stadtrat, bei künftigen Bauprojekten auf bezahlbaren Wohnraum für Pflegende zu achten. Der gilt als eine der Ursachen für den eklatanten Mangel an Pflegefachkräften in München und Umland.

Auslöser war der freiwillige Aufnahmestopp eines Hauses des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes im März 2017. Der gilt unverändert, aktuell werden 24 Pflegeplätze wegen fünf fehlender Fachkräfte nicht belegt. Selbst eine ausgelobte Prämie von 3.000 € konnte diesen Zustand nicht ändern.

ID 1523


29.01.2018

 

Aufnahmestopps in sächsischen Pflegeheimen

Die Heimaufsicht (kommunaler Sozialverband) hat für 4 Pflegeheime Sachsens einen Aufnahmestopp verfügt. Anlaß ist die Unterschreitung der 50%igen Fachkraftquote. Die Zahl der Pflegeheime, die dagegen verstießen, habe sich - so der Sozialverband - in den letzten 5 Jahren verzwölffacht.

In Sachsen kommt neben dem bundesweit auftretendem Mangel an Fachpflegekräften verschärfend eine unterdurchschnittliche Entlohnung  hinzu, so daß frisch ausgebildete Fachkräfte häufig in andere Bundesländer abwandern.

 


26.01.2018

 

Dresden will Pflegeheimplanung,

zumindest, wenn es nach dem Willen der Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Linke) geht. Ihre Sorge: überrollt zu werden. Es bedürfe  " eine(r) Planung, die sich am Bedarf orientiert", es wäre wichtig, "daß nicht an jeder freien Ecke ein Pflegeheim gebaut wird". Gleichzeitig stellt sie fest, dass die "derzeit 5800 Plätze komplett belegt sind" und es lange Wartelisten gäbe.Im Hintergrund stehen steigende Kosten für den Stadtsäckel: 2016 wurden 657 Personen unterstützt, die zuhause gepflegt werden, in Heimen waren es 845 Menschen.

Es soll daher genau analysiert werden, in welchem Stadtteil welcher Pflegebedarf bestehe und darauf basierend eine Detailplanung erfolgen. Der kommunale Heimbetreiber Cultus, größter Betreiber Dresdens, soll dabei eine Vorreiterrolle übernehmen. Cultus baut derzeit einen mobilen Pflegedienst auf und plant eine Demenz-WG.

 


17.01.2018

 

Teurer Heizungsausfall

Der Ausfall eines Heizungskessels sorgte für kühle Stunden in einem Pflegeheim im Ortenaukreis. Bis zur Installation eines neuen Kessels Ende März 2018 sorgt eine mobile Heizungsanlage für Wärme. Die Kosten werden insgesamt auf etwa € 140.000 veranschlagt.

Ab kommendem Jahr sind bereits Modernisierungsmaßnahmen in der 1987 eröffneten Einrichtung vorgesehen, rund € 6,5 mio. sollen bis zum Jahr 2022 investiert werden. Die Kosten der mobilen Heizanlage und der fällige neue Kessel kommen mit rund € 140.000.- "on top".

ID 7451

Einzelheiten im PflegeheimReport.

 

Warnstreik für Tarifvertrag Pflege

beim DRK-Kreisverrband in Forst (Kreis Spree-Neiße, BB). Rund 80 der 170 Mitarbeiter des Kreisverbandes zogen zum Auftakt eines 3stündigen Warnstreiks trommelnd und pfeifend durch die Forster Innenstadt. Stadtverordnete der SPD und Linke beteiligten sich. Damit wollte man vor der nächsten Verhandlungsrunde Ende Januar den Druck erhöhen. Zuvor hatten die Beschäftigten einen Notdienst auch für das Pflegeheim "Haus am Rosengarten" organisiert.

Bereits Anfang November 2017 fand ein Warnstreik statt, nachdem das DRK einen Tarifvertragsentwurf der Gewerkschaft ver.di abgelehnt hatte. Neben der stationären bietet der Verband ambulante Pflege, Demenz-Beratung und mehrere Anlagen des Betreuten Wohnens.

Für zusätzliche Verärgerung sorgte eine "Streikbrecherprämie" (so ver.di) von € 100.-, die das DRK für Mitarbeiter ausgelobt hatte, die sich nicht an dem Warnstreik beteiligten.

ID 4828


08.01.2018

 

Novelliertes Heimgesetz in Bremen in Kraft

Wegen der geltenden Befristung des bisher geltenden Bremischen Wohn- und Betreuungsgesetzes (BremWoBeG) war eine Novellierung erforderlich, die zu Jahresbeginn in Kraft getreten ist. So ändert sich ab April 2019 der Betreuungsschlüssel, Fachkräfte dürfen in der Nachtschicht dann nur noch 40 (bisher 50) Pflegebedürftige bereuen. Ferner haben Bewohner dann das Recht, von gleichgeschlechtlichem Personal gepflegt zu werden, zumindest, "sofern dies gewährleistet werden kann". Pflegeeinrichtungen müßen zudem Konzepte zum Schutz vor Gewalt erstellen, Hospizdienste erhalten Zugang zu den Heimen. Ambulante Pflegedienste unterliegen künftig der amtlichen Wohn- und Betreuungsaufsicht.

Pflegeverbänden gehen die künftig geltenden Regelungen nicht weit genug, sie fordern die Senkung des Personenschlüssels auf 30 Pflegebedürftige. Die Wortwahl "Beschäftigte" statt "Fachkraft im Gesetzeswortlaut weckt bei ihnen die Befürchtung, daß künftig auch geringer qualifiziertes Personal zum Einsatz kommen könnte. Denn der Pflegebedarf wächst, doch die Zahl der Fachpflegekräfte stagniert.

 

„Junge Pflege“ in Sachsen unterentwickelt

Die Zahl junger Pflegebedürftiger ist in Sachsen seit der Jahrtausendwende auf knapp 16.000 Personen, mithin fast 10% der insgesamt rund 166.ooo Pflegebedürftigen in dem Freistaat, gestiegen. Das geht aus dem BARMER-Pflegereport 2017 hervor. Mangels geeigneter altersangepasster Pflegeplätze kann eine Vielzahl der jungen Pflegebedürftigen nur in Senioren- oder Behindertenheime unterkommen, obwohl sie andere Krankheitsbilder und Bedarfe haben, der Anteil von Demenz- oder Schlaganfallpatienten ist beispielsweise deutlich geringer als unter den älteren Semestern.

So würden 35 % der 10-29jährigen gern in eine Wohngruppe ziehen, jeder zweite von ihnen mußte mangels verfügbarer Plätze diesen Wunsch jedoch begraben.


19.12.2017

 

Heimaufsicht Hessen: Die Kontrolldichte nimmt ab

Aufgeschreckt durch die Mißstände einer Alloheim-Pflegeeinrichtung im Kreisgebiet wollten es die Abgeordneten des hessischen Wetteraukreises genauer wissen und baten Vertreter der für ganz Hessen zuständigen Heimaufsicht beim Regierungspräsidium in Gießen zum Gespräch. Die bestätigten "ganz schön am Strampeln" zu sein, um ihren Kontrollaufgaben nachkommen zu können. So seien in 2016 von den 764 Einrichtungen 506 kontrolliert worden und damit weniger als im Jahr davor.Der Gesetzgeber verlange - so die Behörde - eine Kontrolle aber auch nur im 2jährigen Turnus.

Im betroffenen Wetteraukreis habe es 2017 bisher 30 Beschwerden gegeben. Weitere Einzelheiten nannte die Behörde aus Datenschutzgründen nicht. Sie gehe jedoch jedem Hinweis - auch anonymen - nach.

 


14.12.2017

 

Bad Segeberg kann Ex-Bürgermeister nicht belangen

Gegenstand der Entscheidung war ein fast 15 Jahre zurückliegender Erweiterungsbau des - damals kommunalen - örtlichen Pflegeheims, dessen Kosten von veranschlagten knapp 4 mio. Euro auf über das Doppelte hochgeschnellt waren. Detaillierte Zahlen legten die Ex-Bürgermeister (das Bauprojekt zog sich über mehrere Jahre und die Amtszeit von 2 Bürgermeistern) dem städtischen Parlament trotz Anforderung nie vor.

Eine Haftbarkeit der Beklagten  konnte das zuständige Verwaltungsgericht jedoch nicht erkennen und wies die Klage ab. Zuvor war bereits eine Klage der Stadt gegen den veranwortlichen Architekten gescheitert.

2013 verkauften die Stadt die Pflegeeinrichtung für 4,35 mio. Euro an eine bayerische  Immobiliengesellschaft. Der aufgelaufene Millionenverlust, zu dem sich noch Mindereinnahmen aus dem laufenden Heimbetrieb hinzusummieren, wird die Stadtkasse noch die nächsten 25 Jahre mit jährlich rund 220.000 Euro belasten.

Derzeit läßt der heutige Eigentümer, eine deutsche Fondsgesellschaft, die Einrichtung modernisieren und auf über 100 Pflegeplätze ausbauen.

ID 5546

 


 

09.12.2017

Hagen: Heimaufsicht verhängt Aufnahmestopp

In einem der größten Pflegeheime der Stadt Hagen (NW) verhängte die Behörde einen Aufnahmestopp. Grund seien Pflegemängel und Dokumentationsfehler. So sei bei einer Begehung ein neuer Dekubitusfall festgestellt worden. Der Träger macht die Pflegedienstleitung verwantwortlich, die allerdings mehrfach jüngst Überlastungsanzeigen eingereicht hat.

Ihr wurde gekündigt, der Fall ist beim Arbeitsgericht anhängig.

ID 1259


 

24.11.2017

Ein Pfleger für 60 Pflegebedürftige reicht nicht aus

So entschied das Verwaltungsgericht Cottbus in einem Eilverfahren gegen einen Heimbetreiber. Der hatte sich mit dem Eilantrag gegen eine Aufforderung der Heimaufsicht zur Wehr gesetzt, mit dem ihn die Aufsichtsbehörde zu einer Änderung dieser Praxis aufgefordert hatte.

Im vorliegenden Fall waren 50-60 Personen, darunter mindestens 20 Bewohner mit Pflegegrad 4 bzw.5, nachts von nur einer Pflegekraft betreut worden. Der Betreiber bestritt diese Praxis nicht. Nach Ansicht des Gerichts benötigen Bewohner mit Pflegegrad 4 oder 5 mindestens zweimal nachts der Pflege.

Die Entscheidung (Az.: VG 5 L 294/17) ist noch nicht rechtskräftig.

 

Keine Wohngemeinschaft aus Wachkomapatienten

Eine "Mehrheit schwerstpflegebedürftiger Personen, die sich überwiegend in einem Wachkoma befinden, kann keine selbstverantwortete Wohngemeinschaft sein". Das entschied aktuell das Verwaltungsgericht Düsseldorf (Az.: 26 K 6422/16).

Im vorliegenden Fall wehrte sich ein ambulanter Pflegedienst gegen die Zuständigkeit der Heimaufsicht mit der Begründung, als Wohngemeinschaft nicht der Kontrolle der Heimaufsicht zu unterliegen. Das Verwaltungsgericht ist jeodch der Ansicht der Heimaufsichtsbehörde gefolgt und führte aus, dass in solchen Fällen, in denen die Bewohner wegen ihres "Gesundheitszustandes auf eine Rund-um-die-Uhr Betreuung angewiesen seien und der Pflegedienst eine Vollversorgung gewährleiste, keine „WG“, sondern eine Heim-Einrichtung im Sinne des § 18 WTG" ist.

Gegen diese Entscheidung kann noch Berufung eingelegt werden.

 


17.11.2017

 

Bürgerversammlung wegen Mißständen im DRK-Seniorenzentrum Mühlheim

im hessischen Kreis Offenbach. Dazu eingeladen hatte der Bürgermeister. Die Anzahl der rund 400 Teilnehmer zeigt die Wellen der Empörung, die die Vorkomnisse (siehe unseren diesbezüglichen Meldung von letzter Woche) in dem Pflegeheim mit rund 100 Plätzen ausgelöst haben. Die Heimleiterin sagte ihre Teilnahme ab, nachdem sie Morddrohungen erhalten hatte. Dem anwesenden DRK-Geschäftsführer Somesan, der angab, zuvor habe es keinerlei Beschwerden gegeben, schleuderte ein Teilnehmer entgegen: "Wenn Sie nicht wissen, was in Ihren Heimen läuft, dann nehmen Sie ihren Hut". Somesan räumte ein, daß der Anteil examinierter Altenpfleger in dem Heim bei nur 32 % lag. Eine ehemalige Heimmitarbeiterin, die aufgrund der Zustände in Mühlheim in eine anderes Heim wechselte, berichtete, daß zeitweilig 3 Altenpfleger für die Körperpflege von über 30 Personen verantwortlich gewesen seien. Heimmitarbeiter hätten sogar Pflegeprodukte für Bewohner aus "eigener Tasche bezahlt".

Ein Heimbewohner bezeichnete die Bezahlung der Pflegekräfte als ein Armutszeugnis "für ein Konzern wie das Rote Kreuz". Wegen 50 oder 100 Euro seien gute Schwestern zur Konkurrenz gegangen. Eine Angehörige warnte davor, alle Pflegekräfte über einen Kamm zu scheren. Die Mehrheit sei engagiert bis über die Belastungsgrenze hinaus. Die jetzige "Sache hing an zwei bis drei Personen".

Auf Unverständnis stieß, daß sowohl die Heimaufsicht als auch die DRK-Geschäftsführung den zahlreichen Alarmzeichen, die es lange vor Ausstrahlung der Reportage gab, nicht nachgegangen sind. Nach der Ausstrahlung reagierte die Heimaufsicht innerhalb eines Tages mit unangekündigter Kontrolle und einem vorläufigen Aufnahmestopp.

Die Staatsanwaltschaft, die wegen des Verdachts der Mißhandlung Schutzbefohlener und Körperverletzung tätig wurde, hat ihre Ermittlungen zwischenzeitlich auf eine 4.Person ausgeweitet.

ID 2075

 

Vorwurf gravierender Pflegemängel gegen DPUW-Pflegeeinrichtung

Die Heimaufsicht stellte nach unangemeldeter Prüfung aufgrund einer anonymen Beschwerde Pflegemängel im Pflege- und Wohnzentrum Bergblick im bayerischen Kreis Traunstein fest. Genannt wurde u.a. fehlerhafte Medikamentengabe, kein ordentliches Waschen und Zähneputzen. Die Einrichtungsleitung widerspricht und verweist auf die 1er Note bei der routinemäßigen MDK-Prüfung.

Die Einrichtung mit 132 Dauerpflegeplätzen war zuletzt mit 32 Personen belegt. Sie wurde 2015 wiedereröffnet, nachdem das Haus wegen Pflegemängel auf Veranlassung des MDK 2011 geschlossen wurde, Betreiber war seinerzeit die H & R Betriebsgesellschaft. Auch die wehrte sich gegen die Schließungsverfügung, die jedoch vom Bayer.Verwaltungsgerichtshof bestätigt wurde.

ID 8254


10.11.2017

 

Mißhandlungen und Demütigungen im DRK-Seniorenzentrum

Mühlheim (Kreis Offenbach, HE). Das berichtet der TV-Sender RTL, der nach dem Hilferuf einer Pflegeheim-Angehörigen eine Reporterin im Wallraff-Stil als Praktikantin ins Seniorenheim geschmuggelt hatte und Vorfälle auch mit einer Kamera dokumentiert haben soll.

So seien bettlägerigen Patienten die Bettklingel weggenommen worden sein, damit sie "nicht nerven" können, ein hilfsbedürftiger Rollstuhlfahrer sei in die Ecke geschoben, die Bremse festgestellt und mit umgestellten Blumenkübeln "unsichtbar" gemacht worden. Die Offenbacher DRK-Geschäftsleitung zeigte sich erschüttert über die Vorfälle, 3 Pflegekräfte seien zwischenzeitlich "freigestellt" worden. Die im Landtag vertretenen hessischen Linken forderten eine Heimmindestpersonalverordnung.

Das DRK betreibt im Stadt- und Landkreis Offenbach 5 Pflegeheime mit rund 600 Pflegeplätzen und eine Seniorenwohnanlage.

ID 2075

 

Landkreis Traunstein steht zu seinen Seniorenheimen

der neue Geschäftsführer der Kreisaltenheime, Markus Mayr, versichert, auch künftig an einem eigenen stationären Angebot festhalten zu wollen. Er belegt dies u.a. mit dem Engagement des Kreises für den geplanten Ersatzbau der 1974 eröffneten Einrichtung in Palling. Mayr verweist auf die guten Pflegenoten aller 3 Einrichtungen, die auch künftig eine Alternative zu privaten Anbietern sein wollen.

ID 1494667558Bet

 


08.11.2017

 

Fast 2 Brände wöchentlich in deutschen Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Senioren

marktd!alog hat ein einjähriges "Experiment" abgeschlossen, in dem das technische Suchradar auf entsprechende Brandmeldungen von Einsatzkräften gerichtet hat. Gut 100 Brände (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) wurden erfasst, dass bedeutet: fast 2 Brände brechen wöchentlich irgendwo in einer deutschen Wohn-/Pflegeeinrichtung nfür Senioren aus. Die bittere Bilanz lautet: 4 Menschen verloren ihr Leben, rund 80 Krankenhauseinweisungen und Sachschäden im mittleren Millionenbereich waren die Folgen. In annähernd 90% der Fälle hat eine Brandmeldeanlage Schlimmeres verhindert.

Details

 


 

27.10.2017

NRW lockert Einzelzimmerquote

Ab August 2018 müssen in Seniorenheimen NRW`s 80 Prozent der Zimmer als Einzelzimmer angeboten werden. Ausnahmefälle sind jedoch möglich – für Einrichtungen der Kurzzeitpflege. Das regelt ein neuer Erlass des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums. Konkret bedeute dies, das Träger von bestehenden Einrichtungen "...nun auf Antrag dauerhaft von der Einzelzimmerquote befreit" werden, so das Ministerium in seiner Pressemitteilung. Zudem müssen Kurzzeitpflegeeinrichtungen nicht mehr die Regelung umsetzen, dass "nur noch direkt vom Zimmer aus zugängige Einzelbäder...erlaubt sind."

Einrichtungen der Dauerpflege können zudem Pflegeplätze in Doppelzimmern, die aufgrund der Einzelzimmerquote nicht mehr genutzt werden dürften, ebenfalls für die Kurzzeitpflege nutzen.

Die Ausnahmeregelung ist bis Mitte 2021 befristet.

Baden-Württemberg: 8 mio. für Tages- und Kurzzeitpflege

Über ein Sonderprogramm fördert die Landesregierung Einrichtungen der Tages-, Nach- und Kurzzeitpflege mit € 7,6 mio. Darüber informierte der Sozialminister Lucha. So soll dazu beigetragen werden, die "Lücke zwischen der ambulanten Pflege zu Hause und der stationären Versorgung im Heim" zu schließen, so das Ministerium in seiner Mitteilung. Beonders gefördert würden Modelle, die zusätzliche Kriterien, etwa bei der Nutzerfreundlichkeit oder Einbindung in eine Quartiersentwicklung böten.

Anlaß der Förderung sei eine aktuelle Auswertung, die in fast allen Stadt- und Landkreisen ein Defizit bei diesen Angeboten ergab. Die vollstationäre Versorgung betrachtet inzwischen das Ministerium als "ausreichend".

 

Ganz Gallien ? Nein ! Der Kampf eines Dorfes

für ein Pflegeheim. Gut 6500 Menschen leben in Großmehring (Kreis Eichstätt), viele sorgen sich um die Zukunft ihrer Senioren - und engagieren sich. Denn eine Pflegeeinrichtung gibt es in ihrer Heimatgemeinde nicht. Die nächste befindet sich im 7 km entfernten Nachbardorf, doch die ist voll. Immerhin gibt es eine Tagespflegeeinrichtung, doch der Träger Caritas will die jetzt schließen. Eine Petition von 1700 Bürgern wird daran vermutlich nichts ändern.

Jetzt präsentierte die Deggendorfer Firma Erlbau mit dem Segen der Gemeindeoberen Pläne für eine Seniorenwohnanlage. Doch "nur ein Notrufknopf"  reicht den kämpferischen Großmehringern  nicht. Sie wollen keine Wohnanlage, die in erster Linie dem wirtschaftlichen Interesse des Investors, aber nicht dem Wohl ihrer betagten Dorfbewohner dient.

Fast 500 Bürger unterschrieben jetzt eine weitere Unterschriftenliste, gegen die vorgelegten Pläne und für ein "richtiges" Pflegeheim. Wie etwa m 20 km entfernten Baar-Ebenhausen. Auch hier hat die Firma Erl eine Seniorenwohnanlage errichtet, aber verbunden mit einem Pflegeheim. Wenn da "was ist", müssten die Pfleger nur über die Strasse laufen, wenn auch ganz ohne Zaubertrank.

 

Alloheim: abstruse Vorwürfe

Die Regionalleitung der Alloheim-Gruppe für den hessischen Wetteraukreis weist die Kritik einer Pflegerin als "abstrus" zurück und stellt Verleumdungsabsichten von "ehemaligen oder in der Kündigung" befindlichen Mitarbeitern in den Raum.

Eine Pflegekraft hatt in der Presse von "unhaltbaren Zuständen" im Haus Taunusblick in Niddatal (HE) berichtet, das vor einigen Jahren vom Betreiter inter pares übernommen wurde. Unter anderem seien die Pflegekärfte wegen Personalknappheit ständig "am Limit", aus Kostengründen sei Essen "rationiert" worden, weil Waschlappen fehlten, müßten Pflegebedürftige mit Bettlaken gewaschen werden. Informationen an die Heimaufsicht würden immer nur "kurzfristige Besserungen" bringen.

In dem 2014 eröffneten Haus mit 96 Betten lebten zuletzt 87 Pflegebedürftige.

ID 2337


16.10.2017

 

Proteste gegen Hessens geplante Heim-Bauverordnung

Mit scharfer Kritik, flankiert durch reichlich mediales Begleitfeuer, reagierten der Hessische Städtetag, freigemeinnützige Träger und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) gegen Pläne des hessischen Sozialministeriums für eine Modernisierung der Pflegeheime im Bundesland. Knapp 100 Organisationen erhielten den ministerialen Entwurf zugeschickt, gut 20 haben sich bisher zu Wort gemeldet. Eine Ministeriumssprecherin beteuerte inzwischen, das Land habe kein Interesse daran, gut funktionierende Einrichtungen „in ihrem Bestand anzufassen“.

Den Plänen zufolge soll u.a. die Zimmergröße angehoben werden. Pflegeeinzelzimmer sollen künftig mindestens 14 qm umfassen (bisher 12 qm), Doppelzimmer 24 statt bisher 18 qm. Zudem soll künftig jeder Wohnbereich ein eigenes Bad mit Toilette erhalten. Bisher war es zugelassen, dass sich benachbarte Bewohner einen Sanitärbereich teilen.

In fast allen an Hessen angrenzenden Bundesländern gelten ähnliche Bedingungen bereits.

Viele Pflegeexperten kritisieren seit langem Hessens veraltete Bausubstanz. marktd!alog-Daten zufolge sind rund 60 % der etwa 770 hessischen Pflegeheime älter als 20 Jahre, über 10% sogar älter als 50 Jahre.

Der t!cker meint: Wer ein würdiges Leben für die über 60.000 hessischen Pflegebedürftigen will, der sollte ihnen auch einen entsprechenden Wohnraum als nur wenig über dem einer Gefängniszelle (9 qm) zubilligen.


06.10.2017

 

Gewerkschaft ver.di setzt in Brandenburg höhere Pflegelöhne durch

Beim regionalen Heimbetreiber Albert Schweitzer gGmbH, der im brandenburgischen Elbe-Elster Kreis 3 Dauerpflegeeinrichtungen betreibt, ist es schon geschafft: je nach Berufserfahrung erhalten Pflegekräfte zwischen € 1924 und € 2634 brutto im Monat, zzgl. Zulagen.

Mit diesem exemplarischen Beispiel setzt ver.di jetzt andere Heimbetreiber in der Region unter Druck, klopfte bereits beim ASB und der M.E.D. GmbH an, die insgesamt 3 Pflegeheime im Kreis Oberspreewald-Lausitz betreiben. In Calau (M.E.D. GmbH) demonstrierten Heimmitarbeiter bereits in ihrer Mittagspause für höhere Löhne. ASB-Geschäftsführer Kohl signalisierte  Gesprächsbereitschaft über den von ver.di zugeleiteten Tarifvertragsentwurf.

 


21.09.2017

 

NRW: Aus für "ambulant vor stationär" ?

Der Fachverband wig ("Wohnen in Gemeinschaft NRW"), Interessenvertretung für - nach eigenen Angaben - mehr als 600 ambulant betreute Wohngemeinschaften sieht die Vorrangstellung von "ambulant vor stationär" bedroht, befürchtet einen Angriff der neuen Landesregierung auf ambulante Wohnformen.

Auslöser ist ein Änderungsentwurf des Pflegesetzes mit der Formulierung "alle Wohn- und Pflegeangebote sind gleichberechtigt einzubeziehen". Der Verband sieht einen "Kernbereich bewährter Altenpflegepolitik in NRW" bedroht und kündigt eine Öffentlichkeitskampagne an.

Die startet denn auch gleich mit dem Aufruf an ambulante Betreiber, sich in dem Fachverband zu organisieren und für schlappe 300 € an dessen bevorstehender Jahrestagung teilzunehmen.


15.09.2017

 

Aufnahmestopp in mehreren Bremer Pflegeheimen

Für das Stadtgebiet hat Bremens Heimaufsicht gleich in mehreren Pflegeheimen einen Aufnahmestopp verfügt. Hintergrund sind fehlende Pflegefachkräfte, wodurch die Heime die gesetzlich vorgegebene Fachkraftquote nicht mehr einhalten können.

Die Bremer Selbsthilfeinitiative "Heimmitwirkung" sieht darin eine Abwärtsspirale, die das Problem eher verschärften: Dürfen Heimplätze nicht neu belegt werden, fehlten den Pflegeheimen Einnahmen. Investitionen in die Immobilien würden ebenso aufgeschoben wie die erforderliche bessere Entlohnung des Pflegepersonals.

Die Fachkraftquote gleich ganz abzuschaffen fordert der Bremer Landesvorsitzende des BPA (Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste). Die Selbsthilfeinitiative Heimmitwirkung sieht hinter dem Fachkraftmangel ohnehin bei einigen Pflegeanbietern handfeste Profitinteressen: es würden lieber billige ungelernte als teure Fachkräfte beschäftigt.

 

Darmstadt: Die Wartelisten werden länger

Von zunehmend längeren Wartelisten in Dauerpflegeeinrichtungen berichten einige Einrichtungsleiter in der hessischen Metropole Darmstadt,vor allem für Einzelzimmer. Sozialdezernentin Barbara Akdeniz empfiehlt das Ausweichen ins Umland, in den Nachbarkreisen Darmstadt-Dieburg, Odenwald und Bergstraße erhalte man häufig schneller einen Platz.

Nach marktd!alog-Recherchen ist die Anzahl der in Pflegeheimen Versorgten innerhalb eines Jahres von 1013 auf 1106 und damit um knapp 100 auf eine Belegungsquote von jetzt 98% gestiegen - trotz Erweiterungsbau. 2016 lag die stadtweite Belegung laut dem marktd!alog-Jahresbericht Hessen 2016 noch bei 91%. Die letzte vorliegende Kommunalplanung konstatierte noch "eine rückläufige Nachfrage" nach Heimplätzen.


09.09.2017

 

Landkreis Oldenburg: Aufnahmestopp in mehreren Pflegeheimen

Grund: fehlende Pflegefachkräfte. Dabei wurde der jüngste Aufnahmestopp "erst Ende letzten Monats aufgehoben", so Sozialdezernent Bodo Bode.

Rund 1700 Pflegeplätze gibt es in den 28 im Kreisgebiet ansässigen Alten- und Pflegeeinrichtungen. Doch sie können trotz steigender Nachfrage aufgrund nicht erfüllter Fachkraftquote (50%) nicht alle vergeben werden.

 

CASA REHA stößt den Emilienhof ab

Das skandalträchtige Hamburger Pflegeheim versucht mit neuem Betreiber und unter dem neuem Namen "Haus Wandsbek" einen Neustart.

Die neue Berliner Inhaber-/ Betreibergersellschaft - vor Ort breits mit weiteren Pflegeeinrichtungen präsent - will das Haus komplett neu aufstellen, u.a. ist eine deutliche Reduzierung derr Pflegeplätze geplant. Aktuell ist die Einrichtung mit 58 Personen belegt, über 170 Plätze sind vorhanden. Grund ist ein von der Heimaufsicht verhängter Aufnahmestop, der Ende August ausgelaufen ist.

Die Einrichtung geriet bundesweit in die Schlagzeilen nachdem bekannt wurde, daß ein Pfleger eine demenzkranke Seniorin nachts mißhandelte und dafür eine Haftstrafe von 7 Monaten erhielt. Die mutige Pflegehelferin, die den Vorfall mit dem Handy filmte und erst die Heimleitung, nach deren Nichtstun die Heimaufsicht informierte, verlor anschließend ihre Arbeitsstelle.

ID 346

 

Münchenstift: 3000 Euro für Pflegekräfte

Niedrige Löhne und hohe Miet- /Lebenshaltungskosten gehen auf Dauer nicht zusammen und führten in Münchens Pflegeheimen zu einem dramatischen Mangel an Pflegekräften. Der  städtische Heimbetreiber Münchenstift reagierte darauf und schloß mit der Gewerkschaft ver.di den Tarifvertrag "TVöDplus" ab, nach dem junge Plegefachkräfte seit Januar ein Einstiegsgehalt von € 3000.- erhalten.

Möglich war der Vertrag erst nach Austritt der Münchenstift aus dem Kommunale Arbeitgeberverband Bayern, den der wollte den Tarifvertrag nicht mittragen.

 


04.09.2017

 

Seniorenwohnzentrum in Hatten bald wieder in Betrieb

Die in 2000 eröffnete und 2014 wegen Legionellenverseuchung geschlossene Wohanlage „Klänerhof“ im Kreis Oldenburg mit 50 Wohnungen wurde von der Lindhorst-Gruppe gekauft und soll ab 2018 wieder in Betrieb gehen.  Seinerzeit war sich die Eigentümergemeinschaft uneins über die Sanierungskosten.

ID 8854

 


01.09.2017

 

Euerdorfer Seniorenheim eröffnet am 2.September wieder

Eineinhalb Jahre nach Schließung der Pflegeeinrichtung im bayerischen Landkreis Bad Kissingen sind die umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen abgeschlossen und die Immobilie den gesetzlichen Vorgaben angepaßt worden. Mit weniger Pflegeplätzen, aber mehr Einzelzimmern, neuem Speisesaal und modernisiertem Brandschutz eröffnet die Einrichtung mit neuem Betreiber, neuem Namen unter dem Motto "Herzen öffnen. Menschen begleiten" wieder. Dank breit angelegter Werbekampagne des neuen Betreibers war die Gewinnung der Pflegefachkräfte "nicht einfach", letztlich aber erfolgreich, so Regionalleiterin Hepp.

ID 7305


25.08.2017

 

NRW: Sozialminister präsentiert seine Folterwerkzeuge

Nordrhein-Westfalens neuer Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl Laumann, mahnt die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben hinsichtlich der Einzelzimmerquote in Pflegeheimen an. Demnach müssen in bestehenden Pflegeheimen ab August 2018 mindestens 80% Einzelzimmer vorgehalten werden.

In einer Mitteilung verweist das Ministerium darauf, daß nach dem letzten Erkenntnisstand gut 600 der insgesamt rund 2700 Pflegeheime des Landes diese Vorgaben noch nicht erfüllten. Diese seien angeschrieben worden, 516 hätten darauf reagiert. Davon konnten 72 noch keine "fristgerechte Umsetzungsperspektive" darlegen.Zwar könnten die jetzigen Bewohner dort wohnen bleiben, die "Heimträger müßten allerdings mit einem Belegungsstopp rechnen", so das Ministerium.

Der Minister verweist darauf, daß bereits seit 2003 entsprechende Vorgaben im Landespflegegesetz verankert seien. Dem müssen die "Einrichtungsträger nachkommen, die für die Umsetzung ...15 Jahre Zeit hatten". Alles Andere sei ungerecht gegenüber jenen, die sich daran gehalten und gehandelt hätten.

 

Düsseldorfer Wohlfahrtsverbände gründen "Liga Düseldorf"

Sechs führende Verbände (AWO, Caritas, Diakonie, Der Paritätische, DRK und Jüdische Gemeinde) schließen sich zur Liga Düsseldorf zusammen. Sie repräsentieren 29 Pflegeheime sowie 52 Einrichtungen der offenen Seniorenarbeit und 151 Kindertagesstätten. Neben der Seniorenarbeit gilt ihr Einsatz Menschen mit Behinderungen, mit Migrationshintergrund, Arbeitslosen und Suchtkranken. Ihr Ziel ist die Sicherung und Weiterentwicklung sozialer Arbeit in Düsseldorf in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der Stadt.

Zur Liga-Website


21.07.2017

 

Fachkraftmangel: Mitarbeitersuche per Luftballon

Kreativität bewiesen die Verantwortlichen eines Pflegeheims im baden-württembergischen Ortenaukreis: Während des  Sommerfestes ließen die Heimbewohner rund 100 Luftballons aufsteigen, an denen Zettel mit Stellenangeboten des Heimes befestigt waren. Zuvor auf klassischem Weg geschaltete Stellenanzeigen blieben erfolglos.

Zwar darf bezweifelt werden, daß potentielle Bewerber auf diesem Weg erreichbarer sind, schließlich kommt die Thermik als Unsicherheitsfaktor hinzu. Die prominent berichtende Lokalpresse dürfte die Erfolgsaussichten der Aktion jedoch erheblich verbessern.


05.07.2017

 

Sachsens Pflegeheime leisten gute Arbeit

So das Fazit von Sozialministerin Barbara Klepsch in einer Stellungnahme zu einer Anfrage der Linksfraktion. 2016 wurden insgesamt 458 Pflegeheime kontrolliert - etwa jedes zweite sächsische Pflegeheim. In lediglich 2 Fällen wurden Auflagen in Form von Aufnahmestopps erteilt. Ursache: fehlendes Pflegepersonal. Darum müssten, so Schaper, Pflegeberufe durch höhere Löhne aufgewertet und vorhandene Mittel so verteilt werden, daß diese auch bei Pflegern und zu Pflegenden ankommen.

Gegenüber den Vorjahren hat die sächsiche Heimaufsicht ihre Kontrollfrequenz deutlich erhöht: in 2015 erfolgten 240 Heimbegehungen, 2014 waren es nur 195.


 

29.06.2017

Künftig zentralisierte Heimaufsicht in Hamburg ?

Die Aufsicht über die ambulanten und stationären Pflegedienstleistungen liegt bei den 7 Bezirksverwaltungen, in die die Hansestadt eingeteilt ist. Das könnte sich - so Stimmen aus der Harburger Bezirksverwaltung - ändern. Nach Aussage eines Vertreters der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) in einer Sitzung des Bezirksausschußes liegen Pläne vor, die eine Zentralisierung der Heimaufsicht anstrebt. Diese soll demnach entweder künftig im BGV gebündelt oder alternativ an den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) ausgegliedert werden. Dies soll sowohl die stationären als auch ambulanten Dienstleister betreffen.

Weitere Details ließ sich der BGV-Vertreter nicht entlocken: eine Lenkungsgruppe des BGV müße zuerst "Entscheidungen treffen".

 


22.06.2017

 

Bayern will Heimgesetze verschärfen

Ausgelöst durch die dubiosen Todesfälle in der fränkischen Seniorenreisdenz "Schloß Gleusdorf" sind Einzelheiten über die geplanten Änderungen der bayerischen Heimgesetze bekanntgeworden.

Demnach soll die bisher hauptsächlich auf Beratung ausgelegte Arbeit der FQA (Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen - Qualitätsentwicklung und Aufsicht) im Wiederholungsfall Anordnungen erlassen müßen und nicht nur - wie bisher - erlassen können. Ferner soll der Informationsaustausch zwischen den beteiligten Behörden sowie dem MDK verbessert werden mit dem Ziel, Defizite schneller zu erkennen und untereinander zu kommunizieren. Schließlich werde eine "Betriebserlaubnispflicht" für (potentielle) Heimbetreiber "geprüft".

Nach Angaben des Ministeriums soll die Gesetzesnovelle bis zum Anfang der kommenden Legislaturperiode Ende 2018 abgeschlossen sein.

 

Heimaufsicht München: Pflegemängel nehmen zu

Die amtlichen Prüfer stellen im abgelaufenen Jahr bei insgesamt 229 Kontrollen eine deutliche Zunahme (von knapp 10%) an Pflegemängeln fest. In 59% seien Verstöße gegen gesetzliche Qualitätsvorgaben festgestellt worden. Die Mängel treten etwa bei der Schmerzbehandlung und Dekubitusversorgung auf. In 53 Fällen sei eine Ruhigstellung u.a. mit Psychopharmaka erfolgt, in 64 Fällen keine ausreichende Sturzprophylaxe. Immerhin sind freiheitsentziehende Maßnahmen seltener geworden, von 2008 bis 2016 sei die Quote von rund 20 auf jetzt 1,2% gesunken.

Wesentlichste Ursache: der sich - gerade im Großraum München - verschärfende Fachkraftmangel. Insbesondere die dort hohen Mietkosten lassen sich mit den Löhnen der Pflegekräfte kaum vereinbaren.

 


 

19.06.2017

 

Sachsen-Anhalt: Fast ein Drittel weniger Pflegeschüler

So der Verband Deutscher Privatschulen Sachsen-Anhalt (VDP). Demnach ist die Zahl der Schüler zwischen 2010 und 2016 um rund 10 % gesunken, in der Fachrichtung Altenpflegehilfe und Kinderkrankenpflege sogar um mehr als 30%.

Hintergrund sei,  so Verbandsgeschäftsführer Jürgen Banse, daß Altenpflegeschüler monatlich bis zu € 150.- Lehrgeld zahlen müssten, während Lehrlingen in anderen Bereichen, etwa technischen Ausbildungsberufen, bis zu € 1000.- monatlich gezahlt würden. Wer sich dennoch für einen Pflegeberuf entscheide, wähle häufig den des Krankenpflegers. Der verdiene später mit knapp € 2900.- rund 1000 Euro mehr als ein Altenpfleger, der nur auf € 1789.-im Monat käme.

Für das Bundesland wird bis zum Jahr 2030 ein Mehrbedarf an Altenpflegern um bis zu 36% prognostiziert.


12.06.2017

 

Heimaufsicht Mettmann: Fachkraftmangel führt zu problematischer Einstellungspraxis

Die Heimaufsicht stellte jetzt im Gesundheitsausschuss ihren Abschlußbericht für das zurückliegende Jahr vor. Demnach wurde häufiger festgestellt, daß bei Neueinstellunge auf die eigentlich vorgeschriebene Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses verzichtet bzw. nicht alle 5 Jahre angefordert wurde. Es wurden Mitarbeiter beschäftigt, die wegen Einbruchdiebstahl, Körperverletzung oder Verstoßes gegen das BtMG verurteilt waren. In 8 derartiger Fällen steht ein Beschäftigungsverbot im Raum.

Desweiteren wurden - neben dem Dauerbrenner Pflegedokumentation - Fehler in der Medikamentenversorgung festgestellt. In einem Fall wurde mehrfach abgelaufenes Insulin verabreicht.

Die Behörde ist für die Aufsicht von 51 stationären Einrichtungen mit über 5000 Pflegeplätzen im Kreisgebiet zuständig.

 


10.06.2017

 

Kritik an Marienhaus-Holding

für ihre Absicht, ihre Waderener St.-Elisabeth-Klinik bis Jahresende zu schließen. Das dazugehörende Pflegeheim soll - so der Plan - eine Erweiterung auf dem Klinikgelände erhalten, finanziert aus Mitteln des Innovationsfonds. Die Lokalpolitik kritisiert diese Entscheidung heftig, ein Pflegeheim sein "kein Ersatz für ein Krankenhaus", so der Bürgermeister. Der ortsansässige Arzt und Co-Vorsitzende des saarländischen Hausärzteverbandes glaubt, der Standort sei durch den Träger "systematisch heruntergewirtschaftet" worden.

Die Holding gibt "Verluste in Millionenhöhe" als Begründung für die Schließung an.

ID 2545


Heimaufsicht Nürnberg: Missstände in Pflegeheimen nehmen zu

Die Anzahl "erheblicher Mängel" in Pflegeheimen habe sich seit 2016 mehr als verdoppelt - so ein Bericht der Aufsichtsbehörde an den städtischen Gesundheitsausschuss. Als erheblicher Mangel werden Defizite definiert, die nachteilige Auswirkungen auf den Gesundheitszustand eines Pflegebedürftigen haben. Bereits 2015 beklagte die Behörde mit 32 Mängelmeldungen einen drastischen Anstieg der Mängel gegenüber dem Jahr 2014.

Insgesamt 104 Nürnberger Heime unterliegen der staatlichen Aufsicht, davon wurden rund 100 aufgesucht.

 


02.06.2017

 

Erste Senioren-WG im Bodenseekreis

Aus der "Seniorenresidenz am Schlosssee" wird die "Senioren-Wohngemeinschaft am Schlosssee" und damit die erste Senioren-WG im Landkreis. Katalysator der Entwicklung des ehemaligen Pflegeheims sind die im Bundesland ab 2019 geltenden Betriebsvorschriften für Pflegeeinrichtungen.

Eine Anpassung der voll belegten 10-Betteinrichtung konnte sich der Inhaber nicht leisten. Die deshalb bereits angekündigte Heimschließung stieß auf breiten Widerstand der Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und des Personals: zu sehr war ihnen die engagierte Pflege und familiäre Atmosphäre des Hauses ans Herz gewachsen. Fehlende Alternativ-Pflegeplätze im Kreis gaben den letzten Schubs, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen.

Nach einem Jahr ist es vollbracht: das Haus bleibt bestehen und wird künftig ambulant betreut. Die pflegerische Versorgung übernimmt das örtliche DRK, das auch alle Pflegekräfte übernahm. Am 31.Mai erfolgte die offizielle Übergabe des Hauses an die sich jetzt selbst verwaltende Gemeinschaft.

ID 9095


26.05.2017

 

Ebersberg  will neue Tagespflegeeinrichtung

Auf Beschluss des Sozialausschusses soll der Ebersberger Stadtrat  (Kreis Ebersberg, BY) die Möglichkeiten der Errichtung einer Tagespfllegestation prüfen. Bisher gibt es ein entsprechendes Angebot nur in Grafing. Die Verwaltung wurde beauftragt, zunächst Anregungen des Seniorenbeirates einzuholen, danach soll Kontakt zu freigemeinnützigen Trägern aufgenommen werden.

 


12.05.2017

 

Chemnitz: Viele Heimneubauten - wenig Fachpersonal

3 Heimneubauten mit über 300 Pflegeplätzen entstehen derzeit in Sachsens drittgrößter Stadt (rd.250.000 EW). Sie wollen allesamt noch dieses Jahr eröffnen. Die Bauarbeiten laufen weitgehend planmäßig, was man von der Rekrutierung des Fachpersonals angesichts eines leergefegten Arbeitsmarktes nicht behaupten kann. Der Betreiber des Neubaus in der Augustusburger Straße konnte immerhin die Hälfte des benötigten Personals verpflichten, zumindest „die Eröffnung (ist) damit sichergestellt“.

Große Betreiberorganisationen nehmen  die Ausbildung zunehmend selbst in die Hand. Kleineren bleibt nur die Personalakquise direkt von der Pflegeschule oder die Abwerbung bei Wettbewerbern. Die wird häufig garniert mit Prämien, darunter satte Barzahlungen bis hin zu Dienstwagen auch für die private Nutzung. Beides bietet keine nachhaltige Lösung, diesbezügliche Ansätze tun sich schwer (siehe auch Rubrik "Sonstiges").

 


05.05.2017

 

Aurelius Hof steht vor Verkauf

Die Betreiber-GmbH des unter kommunaler Kontrolle stehenden Pflegeheims im hessischen Kreis Offenbach soll verkauft werden. Mit "einem ernsthaften Interessenten" sei man im Gespräch, so die Rathauschefin. Details werden nicht genannt, der Weiterbetrieb als Pflegeheim sei sichergestellt.

78 Dauerpflegeplätze bietet die Einrichtung, nach marktd!alog-Informationen mindestens seit 2015 voll belegt. Die Einrichtung erwirtschaftet auch Gewinn, um rund € 1,5 mio. konnte der Schuldenberg in den letzten beiden Jahren abgebaut werden. Doch die verblieben 7,5 mio. Verbindlichkeiten, entstanden aus einer verunglückten Finanzierung des in 2004 fertiggestellten Baus, belasten die Kommune, die gegenüber der Betreibergesellschaft bürgt.

ID 1737

 


28.04.2017

 

Balingen benötigt mehr Pflegeplätze

Das gut 30.000 Einwohner zählende Städtchen im Zollernalbkreis (BW) sieht einen Mangel an Pflegeplätzen kommen. Daher beauftragte es den Tübinger Bevölkerungsprognostiker Häusser mit einer genaueren Untersuchung, dessen Ergebnisse jetzt im Stadtrat besprochen wurden. Häusser geht von einem Bedarf von 409 Pflegeplätzen im Jahr 2020, in 2030 von 472 Plätzen aus. Dem stehen derzeit  407 Plätze gegenüber. Im Ergebnis will die Kommune Leitlinien für die Grundstücksvergabe erarbeiten.

Nach marktd!alog-Erkenntnissen beträgt die stadtweite Auslastung der vorhandenen Pflegeplätze 68 %, da für die letztes Jahr neue eröffnete Casa Reha-Einrichtung (100 Betten) noch keine Belegungszahlen vorliegen. Ohne diese Neueröffnung läge der Auslastungsgrad bei gut 90 %. Zudem stehen Investoren mit Bauvorhaben für rund 100 zusätzliche Pflegebetten in den Startlöchern. Dem stehen etwa 70 Pflegebetten in Doppelzimmern gegenüber, die ab 2019 nicht mehr zugelassen sind.

ID 7437, 8388

 

Ingolstadt: Kommune sucht Auswege aus dem

Mangel an Pflegefachkräften. Anlaß war die Meldung, daß derzeit in der Stadt 60 Pflegeplätze wegen fehlendem Pflegepersonal nicht belegt werden können. Ähnlich München bieten niedrige Löhne einerseits und hohe Mieten andereseits keine Anreize, sich in Ingolstadt um eine entsprechende Ausbildung oder Arbeitsstelle zu bemühen.

Vor diesem Hintergrund beschäftigte sich jetzt der Stadtrat mit dem Problem. Zwei Lösungsansätze wurden diskutiert: der Bau eines Wohnheims, um Auszubildenden bezahlbare Wohnmöglichkeiten zu eröffnen und  die Einschaltung einer Personalvermittlung. Ein allseits überzeugender Lösungsansatz wurde in besagter Stadtratssitzung nicht gefunden.


21.04.2017

 

Stuttgart will Erbbauzins erhöhen

Bis zu 40 soziale Einrichtungen -darunter viele Pflegeheime meist freigemeinnütziger Träger - stehen auf Grundstücken der Stadt Stuttgart. Dafür zahlen die jeweiligen Betreiber den jährlichen Erbbauzins. Dieser bemißt sich nach der Nutzungsart und dem Verkehrswert des Grundstücks. So ist etwa für die Nutzungsart "Betreutes Wohnen" ein Zinssatz von 7% des Verkehrswertes, für die Nutzungsart "Pflegeheim" von 0,75% zu zahlen. Das Gros der bestehenden Erbbaurechtsverträge stammt aus den 1960er Jahren.

Die durch die künftig geltende Landesheimbauverordnung ausgelöste Anpassungswelle (etwa die Umwandlung stationärer zu ambulant betreuter Pflege) bestehender Bauten und der veraltete Verkehrswert veranlassen die Stadt, den Erbbauzins anzuheben. Derzeit arbeitet die städtische Fachabteilung an einer Grundsatzvorlage, die Grundlage für Verhandlungen mit den Erbbauberechtigten sein soll. Diese soll möglichst noch vor der Sommerpause im Gemeinderat beschlossen werden.

Für die jeweiligen - insbesondere den alteingesessenen - Träger stehen Kostenexplosionen im Raum. Daher will die Stadt Neuverträge mit "Fingerspitzengefühl" aushandeln, so Finanzbürgermeister Michael Föll.

 

Stuttgart: Rund 2500 Dauerpflegeplätze fehlen bis 2025

Einen Bedarf von 7.321 stationären Pflegeplätzen weist die Fortschreibung 2025 des Kreispflegeplans (Stand August 2016) aus, wie der Vertreter des federführenden Sozialamtes, Alexander Gunsilius,  jetzt dem Beirat des Ortsbezirks Mühlhausen erläuterte. Dem stünden 5.555 existierende und geplante Pflegebetten gegenüber.

Inzwischen ist der Pflegeplatzbestand gesunken, weil aufgrund der ab 2019 geltenden Einzelzimmerquote  Pflegeplätze abgebaut werden. Weitere 241 Pflegeplätze sollen nach vorliegenden Ankündigungen von Heimbetreibern demnächst wegfallen.

Nach marktd!alog-Berechnungen existieren derzeit noch 5.519 Pflegeplätze in der Landeshauptstadt, die zu etwa 93 % ausgelastet sind, was ca. 450 freien Pflegeplätzen entspricht. Dem stehen mindestens 560 Pflegeplätzen gegenüber, die noch in Doppelzimmern vorgehalten werden.

Die Aussichten, den sich abzeichnenden Pflegeplatzmangel durch Heimneubauten oder ambulante Betreuungsformen abzumildern, stehen schlecht: es mangelt schlicht an Grundstücken.

 

Rendsburg: Streit um Zukunft des Pflegeheims

Seit Jahren muß Steuergeld für den Betrieb des kommunalen Pflegeheims zugeschossen werden, von rund € 700.000 ist die Rede. Grund genug für eine Suche nach Lösungen: eine Möglichkeit wäre die Umwandlung in eine rechtlich eigenständige Betreibergesellschaft unter Hinzunahme von Minderheitspartnern.

Die Betriebsleitung des Eigenbetriebs hingegen möchte das Haus modernisieren, macht einen Sanierungsstau als Ursache des Belegungs- und finanziellen Defizits aus: 8 Zimmer stehen wegen fehlender Barrierefreiheit leer. ID 5947

 

Seniorenresidenz Schloß Gleusdorf: Geschäftsführerin wieder auf freiem Fuß

Nach der Freilassung des Pflegedienstleiters im Januar wurde jetzt auch die Geschäftsführerin/Leiterin des Seniorenheims aus der Haft entlassen. Nach Mitteilung des OLG Bamberg ergab ein jetzt fertiggestelltes Gutachten der Rechtsmedizin Würzburg auf Grundlage einer Obduktion keine Hinweise auf möglichen Totschlag durch Unterlassen.

Wie mehrfach berichtet, führten mehrere ungeklärte Todesfälle in dem Seniorenheim zu den Festnahmen. Trotz der Haftentlassung besteht weiterhin dringender Tatverdacht gegen die Geschäftsführerin, der wegen drei Fällen von gefährlicher und 20 Fällen vorsätzlicher Körperverletzung sowie Mißhandlung von Schutzbefohlenen zur Last gelegt wird. Der Haftbefehl wurde daher nur unter Auflagen außer Vollzug gesetzt, die Ermittlungen dauern an. ID 8643


Ambulanter Pflegedienst wird aufgelöst

Rund 50 Pflegebedürftige betreuten die 6 angestellten Pflegefachkräfte des „DRK Pflegedienste Schwarzwald-Baar gGmbH“ zuletzt. Der seit Jahren anhaltende Personalengpass konnte aufgrund des Fachkraftmangels nur durch teure Leiharbeitskräfte ausgeglichen werden, auf Dauer ein Verlustgeschäft. Daher beschloß die Delegiertenversammlung die Auflösung der Gesellschaft zum 31.April 2017.

 


11.04.2017

 

Casa Reha-Pflegeheim zensiert unliebsamen Presseartikel

Der Hamburger "Emilienhof" ist wegen Pflegemängel im Visier der Heimaufsicht-im Mai 2016 wurde ein Aufnahmestopp verhängt. Die weitere Entwicklung wurde in einem Bericht des Hamburger Abendblatts vom 8.April thematisiert, doch den bekamen die Heimbewohner in den ausliegenden Ausgaben nicht zu lesen, die entsprechende Seite 14 wurde nach Angaben der Zeitung herausgetrennt.

ID 346

 


10.04.2017

 

Rendsburg: Streit um Zukunft des Pflegeheims

Seit Jahren muß Steuergeld für den Betrieb des kommunalen Pflegeheims zugeschossen werden, von rund € 700.000 ist die Rede. Hoch genug für eine Suche nach Lösungen, eine Möglichkeit wäre die Umwandlung in eine rechtlich eigenständige Betreibergesellschaft unter Hinzunahme von Minderheitspartnern. Die Betriebsleitung hingegen möchte das Haus modernisieren, macht einen Sanierungsstau als Ursache des Defizits aus: 8 Zimmer stehen wegen fehlender Barrierefreiheit leer.

Nach marktd!alog-Informationen wurde die im Jahr 1907 errichtete Immobilie 2005 letztmalig modernisiert und ist heute zu rund 89% belegt.

ID 5947

 


03.04.2017

 

Seniorenresidenz Schloß Gleusdorf: Geschäftsführerin wieder auf freiem Fuß

Nach der Freilassung des Pflegedienstleiters im Januar wurde letzte Woche auch die Geschäftsführerin/Leiterin des Seniorenheims aus der Haft entlassen. Nach Mitteilung des OLG Bamberg ergab ein jetzt fertiggestelltes Gutachten der Rechtsmedizin Würzburg auf Grundlage einer Obduktion keine Hinweise auf möglichen Totschlag durch Unterlassen.

Wie mehrfach berichtet (siehe ältere Meldungen in dieser Rubrik), führten mehrere ungeklärte Todesfälle in dem Seniorenheim zu den Festnahmen.

Es besteht jedoch weiterhin dringender Tatverdacht gegen die Geschäftsführerin wegen drei Fällen von gefährlicher und 20 Fällen vorsätzlicher Körperverletzung sowie Mißhandlung von Schutzbefohlenen. Der Haftbefehl wurde daher nur unter Auflagen außer Vollzug gesetzt, die Ermittlungen dauern an.

ID 8643


31.03.2017

Creglingen: Betreiberwechsel Emma-Weizsäcker-Haus angekündigt

Das vom Diakoniewerk Schwäbisch-Hall betriebene Pflegeheim wird ab 1.Juli 2018 vom Saarländischen Schwesternverband betrieben. Es bietet Platz für 38 pflegebedürftige Senioren. Die Immobilie gehört dem Landkreis. Für die Betroffenen ändere sich durch den Betreiberwechsel nichts, so der künftige Betreiber.

ID 7190

 

Haus am Valentinspark erlegt sich Aufnahmestopp auf

Ausgelöst durch die Pflegenote 3,6 nach einem kürzlich erfolgten Routinebesuch der Heimaufsicht zieht die Leitung des Betreibers Paritätischer Wohlfahrtsverband jetzt die Reißleine und erlegt sich selbst einen Aufnahmestopp auf. Hintergrund ist der eklatante Fachkraftmangel gerade im Großraum München. Derzeit ist die 180-Betteneinrichtung mit 157 Pflegebedürftigen belegt.

Da auch die Verpflegung Anlaß zur Klage bot, wurde der Versorgungsvertrag mit dem Caterer inzwischen gekündigt. Künftig soll wieder selbst gekocht werden. Außerdem wurde vom Betreiber beim MDK eine Nachprüfung beantragt. Bis Ende Mai soll alles besser werden.

ID 1523


24.03.2017

 

Heimaufsicht Wolfsburg: Deutliche Zunahmen von Beschwerden

Die Heimaufsicht der kreisfreien Stadt Wolfsburg (NI) vermeldet 2016 eine deutliche Zunahme von Beschwerdefällen. Diese sind von 29 im Jahr 2015 auf 39 in 2016 angestiegen. Darunter auch das auf einer Kliniketage 2015 neu eröffnete Pflegeheim „Am Klieversberg“, dessen Pflegenote nach einem durch Angehörigenbeschwerde ausgelöste Kontrollbesuchs abrutschte.

Neueröffnungen erklären den Beschwerdezuwachs alleine jedoch nicht, denn die gab es kaum.

ID 7347

 

Heimaufsicht Kassel: Haus Ederaue auf "einem guten Weg"

Bis neue Pflegeheime belegt und sich Arbeitsabläufe eingespielt haben, dauert es. Das weiß auch die Aufsichtsbehörde und läßt sich mit einem ersten Kontrollbesuch Zeit. Anders im Edertaler Haus Ederaue (Kreis Waldeck-Frankenberg), im Februar 2016 eröffnet: trotz der erst geringen Belegung gingen Angehörigenbeschwerden ein. Von durchnässten Betten, verdreckter Kleidung und einem mit Kot verunreinigten Rollstuhl war die Rede.

Im Einzelnen bestätigt die Heimaufsicht die Beschwerden nicht, doch werde das Haus seit Juni 2016 engmaschig überwacht und sei "auf einem guten Weg".

ID 2405


16.03.2017

 

Saarländische Heimaufsicht erhält weitere Kompetenzen

Am 15.März beschloß der Landtag Änderungen im Landesheimgesetz, die u.a. den Geltungsbereich ausdehnen. So fallen künftig ambulante Pflegedienste unter staatliche Aufsicht. Der staatliche Schutz wird ferner auf alternative Betreuungs- und Lebenssituationen in der Pflege ausgedehnt.

Neu ist eine „erweiterte Experimentierklausel“, mit der Träger Genehmigungen für „von den verfassten Verordnungen abweichende modellhafte Betreuungs- und Wohnsettings“ einrichten können, heißt es in der Pressemitteilung  des Sozialministeriums.

Mitarbeiter in der Pflege müssen künftig in „vorgegebenen Zeiträumen“ ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.

 


10.03.2017

 

Aufnahmestopp für AZURIT Seniorenzentrum Sörgenloch

Die bereits seit Monaten erhobenen Vorwürfe gegen das Seniorenzentrum im Kreis Mainz-Bingen wegen Pflegemängel haben jetzt zu einem von der Heimaufsicht verfügten Belegungsstopp - zunächst befristet bis Juni - geführt. Das 2014 neu eröffnete Haus mit 141 Betten war zuletzt zu rund 62% belegt.

ID 2039


02.03.2017

 

Aufnahmestopp für Wolfsburger Pflegeheim

Für das von der Perfekta-Gruppe betriebenen Pflegeheims "Mein Zuhause Heiligendorf" im niedersächsischen Wolfsburg hat die Heimaufsicht einen Aufnahmestopp verhängt. Grund ist der Mangel an Fachpflegekräften. Probleme scheint es aber auch außerhalb der Pflege zu geben: Angehörige von Heimbewohnern schildern Mängel in der Wäscheversorgung oder der Essensausgabe. Beim regelmäßigen Stehen in der Warteschlange soll eine Heimbewohnerin gestürzt und sich den Oberarm gebrochen haben. Der Geschäftsführer des Heimbetreibers kritisiert die gesetzlich geregelte "sehr starre" Fachkraftquote.

Das Haus verfügt über 103 Pflegeplätze, von denen nach marktd!alog-Informationen zuletzt 83 belegt waren.

ID 8855

 

Immobilienverkauf „Haus Sonnengarten“ wird nicht rückabgewickelt

Der umstrittene Verkauf des Schwäbisch-Haller Pflegeheims (siehe unsere Meldung vom 10.02.2017) kann nicht rückabgewickelt werden. Entgegen erster Verlautbarungen lehnt die Käuferin und noch-Ehefrau des Bürgermeisters diese ab. Zwar ist der Ratsbeschluß durch den befangenen Bürgermeister nichtig, auf den rechtlich bindenden Kaufvertrag hat dies indes keine Auswirkungen. Durch Änderung der Geschäftsordnung will der Stadtrat Ähnliches für die Zukunft verhindern.

ID 8741

 


28.02.2017

 

Fachkraftmangel: alarmierende Zahlen aus Bayern

Anläßlich des KWA-Symposiums in München stellte Prof. Isfort vom Deutschen Institut für Pflegeforschung eine Regionalanalyse des Arbeitsmarktes für Pflegefachkräfte vor. Demnach waren in Bayern im Oktober 2016 insgesamt 199 arbeitslose Altenpflegefachkräfte gemeldet, denen etwa 13.000 offenen Stellen gegenüberstanden. Im besonders problematischen Raum München sei der Ersatzbedarf drei Mal so groß wie die Zahl qualifizierter Berufseinsteiger, gleichzeitig steigt die Zahl der 80+jährigen im Landkreis von 2015 bis 2030 um 75%.

Der Professor empfahl den Betreibern übergreifende regionale Allianzen zur Gewinnung und Qualifikation von Pflegemitarbeitern zu schaffen, statt Abwerbeprämien und Kopfgelder auszusetzen.

 

 


 

23.02.2017

Abstimmung über neues Bremer Heimgesetz verschoben

Die für den 23.02.2017 anberaumte Abstimmung über die von der Gesundheitssenatorin vorgelegte Neufassung wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, in einer Vorbesprechung der Fraktionen wurde Nachbesserungsbedarf festgestellt. Die SPD etwa fordert eine Erhöhung des Personalschlüssels bei Nachtdiensten, begrüßt den Entwurf jedoch grundsätzlich.

Mit dem Entwurf soll unter anderem eine bessere Kontrolle ambulanter Pflegedienstleister erreicht werden, Heime sollen zur Erarbeitung eines Gewaltschutzkonzeptes verpflichtet werden.

 


18.02.2017

 

Angehörigenbefragung: Hamburgs Pflegeheime schneiden gut ab

"Zwei Drittel der Angehörigen" vwürden das jeweilige Pflegeheim weiterempfehlen, 78 % halten den Umgang des Personals für "überwiegend wertschätzend". 73% schätzen die Kenntnise der Pflegenden zum Gesundheitszustand der ihnen anvertrauten Pflegebedürftigen als "gut" oder "sehr gut" ein.

So lautet ein erstes Fazit aus der von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz durchgeführte Angehörigenbefragung. Per Fragebogen sollten die Angehörigen der rund 16.000 Heimbewohner Auskunft geben, etwa 6200 taten es auch. Die Befragung ist Teil der von der Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks eingeführten Wohn- und Betreuungsdurchführungsverordnung.

Auch Schwachstellen wurden zutage gefördert. So sind nur 37,4% der Befragten der Meinung, daß ihre jeweiligen Angehörigen eine feste Bezugspflegekraft hätten. Jeder dritte Angehörige erklärte, daß die Heimbewohner "selten oder nie" Gelegenheit bekämen, an Veranstaltungen im Stadtteil teilzunehmen, obwohl sie dies gesundheitlich noch könnten.

Die Umfrageergebnisse sollen auch im Internet veröffentlicht werden.

 

Pro Seniore-Mitarbeiter demonstrieren für mehr Lohn

Etwa 30 Beschäftigte der beiden Cottbuser Pro Seniore-Residenzen zogen letzten Freitag nach Aufruf der Gewerkschaft ver.di mit Trillerpfeifen und Plakten durch die Innenstadt, um der Gewerkschaftsforderung nach mehr Gehalt Nachdruck zu verleihen. ver.di fordert für die etwa 100 Pro Seniore-Beschäftigten einen Tarifvertrag ähnlich dem des kürzlich für die Mitarbeiter des kommunalen Pflegeheims abgeschlossenen. Dort erhalten - ver.di zufolge - die Mitarbeiter je nach Beschäftigungszeit zwischen 8 und 38 % mehr Gehalt. Pro Seniore hingegen hat eine Erhöhung um 1,5% angeboten.

ID 4744, 4747


17.02.2017

 

Lage: Verunsicherte Heimbewohner, verärgerte Kommunalpolitiker

"Baubeginn in Kürze" - so steht es auf einem Bauschild für einen geplanten Pflegeheim-Ersatzbau im lippischen Städtchen Lage. Das Schild steht allerdings seit einem guten Jahr. Angehörige der zuletzt 64 Pflegebedürftigen drohen schon, die einen mit Zahlungskürzungen, andere gar mit dem Anwalt. Denn dem bestehenden Heim droht aufgrund neuer Bauvorschriften demnächst die Betriebsuntersagung. Die Begründung für den ausbleibenden Baustart des im sozialen Umfeld angesiedelten Betreibers werden von den Betroffenen als Ausreden empfunden.

Ursache könnten andere Bauvorhaben privater Investoren sein, die ihre Vorhaben deutlich schneller vorantreiben. Zwei Neubauten mit gesamt 160 Pflegeplätzen sollen entstehen und ab 2018 das bestehende Pflegeplatzangebot in dem 35.000 Seelen-Städtchen deutlich erhöhen.

ID 3831, 6942, 8664

 


13.02.2017

 

Heimaufsicht Kreis Segeberg: Beschwerden explodieren

Eine explosionsartige Vermehrung von Beschwerden über Pflegeeinrichtung in 2016 beklagt die Heimaufsicht des Landkreises bei der Vorstellung ihres Tätigkeitsberichtes. Die Anzahl der Beschwerden sei von 39 im Vorjahr auf 128 angestiegen. Beschwerdegründe seien Mängel in der Pflege, Hygiene und die Personalsituation. Letztere hält die Kreissprecherin für die wesentliche Ursache: den Mangel an Pflegefachkräften.

Über die Anzahl verhängter Anordnungen macht die Heimaufsicht keine Angaben. Geschlossen werden mußte keine Einrichtung,  mehrere hätten jedoch von sich aus aufgegeben. Derzeit seien im Kreisgebiet 80 stationäre Einrichtungen mit 4981 Betten in Betrieb.

 


 

10.02.2017

Immobilienverkauf „Haus Sonnengarten“ soll rückabgewickelt werden

Baden-Württemberg ist für seine geschmackvollen Speisen bekannt. Vorgänge mit „Geschmäckle“ hingegen können auch sonst eher bedächtige Schwaben in Wallung bringen.

Diese führten jetzt zu einem Beschluß der Ratsherren Schwäbisch-Halls, den kürzlich geschlossenen Kaufvertrag über die örtliche Pflegeheim-Immobilie rückgängig zu machen. Die Details des Vertrages wurden im Januar publik und versetzen seither Öffentlichkeit und Medien in Aufregung.  Verkauft wurde die  2012 für rund € 5 mio. errichtete Immobilie (56 Pflegeplätze) der städtischen Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft (GWG ), deren Aufsichtsratsvorsitzende der Oberbürgermeister ist, an seine noch-Ehefrau. Die gab in einem ordentlichen Bieterverfahren das höchste Gebot, wiederum € 5 mio., ab. Der Deal wurde seinerzeit von den Ratsherren - inklusive Oberbürgermeister - ebenso abgenickt wie von der Kommunalaufsicht. Nach Wochen der Entrüstung jetzt also Rolle rückwärts.

Für die Zukunft des Pflegeheims sind die Vorgänge indes eher Randnotizen. Gerade erst hat besagte GWG gemeinsam mit dem jetzigen Heimbetreiber einen Generalunternehmer mit der Planung eines Ersatzbaus beauftragt.

ID 8741

 


06.02.2017

Caritasverein in finanziellen Nöten

Mit Verzicht auf Sonderzahlungen und rund 5% Gehalt sollen die Mitarbeiter eines Pflegeheims im Kreis Regensburg die wirtschaftliche Zukunft des Hauses sichern helfen. Darum bat der  Stadtpfarrer und Vorsitzende des Trägervereins, denn sonst drohe im Laufe des Jahres die Insolvenz.  Das 1995 nach Umbau eines Kinderheims eröffnete Haus verfügt über  54 (voll belegte) Pflegebetten, davon gut 60% Einzelzimmer. Geleitet wird es seit rund 1 Jahr kommissarisch vom Leiter des benachbarten BRK-Pflegeheims aufgrund einer langwierigen Erkrankung des Caritas-Heimleiters.

ID 8792

 


03.02.2017

 

 

Landkreis Zwickau: Aufnahmestopp in Pflegeheimen

In dem sächsischen Landkreis können Pflegeheime vereinzelt keine Pflegebedürftigen mehr aufnehmen. Grund ist nicht etwa eine mangelnde Kapazität an Pflegeplätzen. Im Gegenteil stehen ganze Stationen leer. Ursächlich sind fehlende Pflegefachkräfte. Nach Angaben des Arbeitsamtes sind derzeit 85 Pflegestellen offen. Nach Aussage eines Heimbetreibers hat die Einführung von Pflegegraden am Jahresanfang aufgrund des höheren Personalschlüssels die Lage zusätzlich verschärft.

Gleichzeitig entstehen in der Region - inklusive der (kreisfreien) Stadt Chemnitz - mindestens 4 vollstationäre Pflegeeinrichtungen mit einer Gesamtkapazität von mehr als 400 Pflegebetten. Bedarf besteht: laut einer Erhebung des Freistaates werden alleine in Chemnitz im Jahr 2020 mehr als 700 zusätzliche Plätze benötigt.


Heimbetreiber BeneVit zeigt Rote Karte

Und die gilt dem Bürgermeister von Burladingen, der mit seinen AfD-Sympathiebekundungen landesweit für Aufsehen sorgte. Ursprünglich wollte BeneVit - im Ort bereits durch ein Seniorenheim vertreten - 5 mio. Euro in das neue Gesundheitszentrum im Stadtkern investieren. Diese Pläne wurden jetzt auf Eis gelegt. Geplant waren Arztpraxen, Seniorenwohngemeinschaften und eine Tagespflegestation.

BeneVit-Geschäftsführer Pfister sieht das Ansehen seines Unternehmens in einem Ort gefährdet, dessen Bürgermeister rechtspopulistische Meinungsmache verbreite, da diese im klaren Gegensatz zu den Werten seines Unternehmens stünden. Dazu gehöre "Wertschätzung und Respekt gegenüber jedermann". Pfister verweist weiter darauf, daß in seinem Unternehmen Mitarbeiter aus 40 Nationen tätig sind.

ID 7269

 


02.02.2017

 

Caritasverein in finanziellen Nöten

Mit Verzicht auf Sonderzahlungen und rund 5% Gehalt sollen die Mitarbeiter eines Pflegeheims im Kreis Regensburg die wirtschaftliche Zukunft des Hauses sichern helfen. Darum bat der  Stadtpfarrer und Vorsitzende des Trägervereins, sonst drohe im Laufe des Jahres die Insolvenz.  Das 1995 nach Umbau eines Kinderheims eröffnete Haus verfügt über  54 (voll belegte) Pflegebetten, davon gut 60% Einzelzimmer. Geleitet wird es seit rund 1 Jahr kommissarisch vom Leiter des benachbarten BRK-Pflegeheims aufgrund einer langwierigen Erkrankung des Caritas-Heimleiters.

ID 8792

 


31.01.2017

 

Steigendes Vergiftungsrisiko in Altenheimen

Der schweizerische Notdienst "Tox Info Suisse" meldet eine Häufung von Vergiftungsfällen in Seniorenheimen aufgrund falscher Medikation. 2016 seien rund 500 derartige Meldungen aus entsprechenden Institutionen eingegangen, meist gehe es dabei um Verwechslungen oder falsche Dosierungen bei der Medikamentenabgabe. Eine Ursache scheint fehlendes oder überlastetes Fachpersonal zu sein. Häufig stellen Pflegende die Medikamente zusammen, etwa bei Pflegebedürftigen mit Mehrfacherkrankungen oder Demenz. Insbesondere bei Schichtwechsel steige das Risiko.


27.01.2017

 

Der Fall Gleusdorf und die Suche nach Antworten

Für bundesweite Schlagzeilen sorgten mehrere ungeklärte Todesfälle im unterfränkischen Pflegeheim Schloß Gleusdorf, die Verhaftungen, Durchsuchungen und Exhumierungen zur Folge hatten. Auf Initiative des "Fränkisches Tagblatt", dessen Veröffentlichungen im Juli 2016 die Zustände erst ans Licht brachten, fand am 26.Januar in Anwesenheit der bayerischen Gesundheitsministerin sowie Vertreter des MDK, der AOK, des BPA eine Podiumsdiskussion über die Lehren aus dem Fall statt.

Rund 100 Besucher waren anwesend, d